Ein neuer Warnstreik beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA behindert den Containerumschlag. Betroffen davon sind sowohl das Terminal in Altenwerder als auch das am Burchardkai in Waltershof.
Die Fronten sind verhärtet: Der HHLA-Vorstand fordert, dass keine Beschäftigten eingeschüchtert, verbal angegriffen werden oder ihnen gar Gewalt angedroht wird. Eine entsprechende Erklärung aber habe die Gewerkschaft ver.di nicht unterzeichnet, so das Unternehmen. Im Gegenteil: Mitarbeitende, die nicht streiken wollen, seien bedroht worden, so der Vorwurf der HHLA.
Maschinen manipuliert?
Nach Angaben eines Unternehmenssprechers gibt es auch den Verdacht, dass Maschinen auf den Terminals manipuliert wurden. Derzeit werden Schiffe in Altenwerder langsamer als sonst be- und entladen. In Waltershof liegt noch ein Megafrachter, der abgefertigt werden kann. Wie es danach weiter geht, ist noch offen.
Ver.di will bis Donnerstagabend streiken. Die Gewerkschaft fordert für die rund 360 Handwerker deutlich mehr Lohn und weniger Wochenendarbeit. Beschäftigte der HHLA-Servicegesellschaften SCA und SCB waren erst vergangene Woche in einen Warnstreik getreten. „Die Kollegen wollen eine planbare Freizeit, um auch Zeit für ihre Familien zu haben“, sagte ver.di-Gewerkschaftssekretär Stephan Gastmeier. Da sich die HHLA-Führung in den Verhandlungen aber zuletzt nur unzureichend bewegt habe, seien die Kollegen nun erneut in einen Warnstreik getreten.
HHLA: Forderungen nicht akzeptabel
Die HHLA-Führung nannte den Warnstreik unverhältnismäßig und unverantwortlich, die Forderungen seien nicht akzeptabel. HHLA-Arbeitsdirektor Torben Seebold appellierte erneut an die Arbeitnehmervertreter, einer Schlichtung zuzustimmen.
Zoff um „Corona-Prämien“
Für weiteren Ärger bei der HHLA sorgt ein „Corona-Bonus“: Die Unternehmensführung hat Geschäftsführenden und leitenden Angestellten 1.500 Euro Prämie für das vergangene Jahr gezahlt. Die normalen tariflichen Angestellten hingegen erhielten nur 240 Euro.
Quelle: NDR