Kommendes Jahr soll über Arbeitskampf der Beschäftigten des Schleizer Krankenhauses erneut beraten werden.
Ein unbefristeter Streik der Beschäftigten des Schleizer Krankenhauses ist vorerst vom Tisch. Darüber informierte der zuständige Gewerkschaftssekretär der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) in einem Schreiben an die Geschäftsführung des Schleizer Krankenhauses. Gespickt ist der Brief des zuständigen Verdi Mitarbeiters für Tarifkoordination, Thomas Mühlenberg und Gewerkschaftssekretär Philipp Motzke mit allerhand Kritik an die Krankenhaus-Geschäftsführung.
Bezüglich der aktuellen Lage in der Corona-Pandemie heißt es in dem Schreiben: „Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir in einer solchen Situation mit unseren offenen Forderung nach einem Tarifvertrag, für die immer noch notwendige Beschäftigungssicherung umgehen und auch in diesem Fall sind sich die Beschäftigten ihrer gemeinsamen Verantwortung bewusst.“
Die Folgen eine Weigerung zur Aufnahme von Tarifverhandlungen sei immer der unbefristete Arbeitskampf, wird die Geschäftsführung in dem Schreiben erinnert. Aber: „Das halten die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit uns auch den Bürgern gegenüber in der Momentanen Situation für das falsche Signal“, heißt es von Verdi.
Forderungen bleiben trotzdem bestehen
Die Forderungen nach Aufnahme von Tarifverhandlungen zur Beschäftigungssicherung blieben trotz der Absage unbefristeter Streiks weiterhin bestehen. Zumal die Beschäftigten des Krankenhauses im Rahmen ihrer Eigenverantwortung mehr leisten würden, als arbeitsvertraglich festgeschrieben sei. Die Geschäftsführung des Krankenhauses habe nach Auffassung der Gewerkschaft die Interessen der Beschäftigten deutlich aus dem Auge verloren. „Die für das Haus verantwortlich Handelnden nehmen dabei in Kauf, dass Schaden entsteht“ schreibt Verdi.
Den Schaden sieht die Gewerkschaft im Ansehen des Hauses gegenüber jenen, die grundsätzlich davon überzeugt seien, dass wirtschaftliche Interessen im Rahmen der Daseinsvorsorge zu berücksichtigen seien. Das dürfe jedoch nicht dazu führen, dass die Interessen der Pflegekräfte in den Hintergrund rückten, auf welche die Patienten angewiesen seien. Deshalb sei dieser Ansehensverlust auch mit einem Vertrauensverlust verbunden. „Hierbei bleibt nüchtern festzustellen, dass alle verantwortlich Beteiligten in den Augen der Beschäftigten erheblich an Vertrauen verspielt haben“, schreibt Verdi. Die Geschäftsführung sollte die Zeit zwischen den Jahren nutzen, die eignen Positionen zu überdenken.
Dank an die Beschäftigten in extrem schwierigen Zeiten
Voraus geht in dem Gewerkschaftsschreiben an die Geschäftsführung der ausdrückliche Dank an die Beschäftigten des Schleizer Krankenhauses für ihren Einsatz, „die in extrem schwieriger Zeit gemeinsam in Verantwortung gehen.“ Dabei unterstreicht Verdi das persönliche Engagement der Beschäftigten, die kollegial den Betrieb des Krankenhauses teils in Eigenverantwortung organisierten.
Quelle: Ostthüringer Zeitung