Der geplante Stellenabbau beim Auto-Zulieferer Continental läuft nicht reibungslos. Die Komplettschließung des Automotive-Werks in Karben will die Belegschaft nicht hinnehmen.
Mit einem 24-stündigen Warnstreik hat die IG Metall das Elektronik-Werk des Autozulieferers Continental im hessischen Karben lahmgelegt. Die Produktion in dem Werk bei Frankfurt stand am Donnerstag still, wie auch das Unternehmen bestätigte.
Der Ausstand sollte bis 06.00 Uhr am Freitagmorgen dauern. Die Gewerkschaft hatte ihre Mitglieder aufgerufen, gar nicht erst zur Arbeit zu erscheinen, so dass am Werkstor nur eine kleine Streikwache ihren Platz einnahm.
„Die merken heute erst, dass wir wirtschaftlichen Druck machen können“, sagte der Frankfurter Bevollmächtigte der Gewerkschaft, Michael Erhardt. Vor der möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde am kommenden Montag und Dienstag drohte der Gewerkschafter mit einem unbefristeten Streik. Die Urabstimmung sei bereits vorbereitet und der Bundesvorstand habe den Arbeitskampf genehmigt, erklärte er.
Continental will das Werk mit rund 1100 Beschäftigten zum Jahr 2023 aus Wettbewerbsgründen schließen. Am Dienstag war die dritte Verhandlungsrunde um einen Sozialtarifvertrag ergebnislos geblieben. Eigentlich lehnen Gewerkschaft und Betriebsrat die Werkschließung rundweg ab, verhandeln aber gleichzeitig über den Sozialtarifvertrag. Dies schafft die rechtliche Grundlage für Arbeitskampfmaßnahmen.
Ein Unternehmenssprecher verwies erneut auf die vierte Verhandlungsrunde am kommenden Montag (19. April), die bei Bedarf auch noch um den Dienstag verlängert werden könne.
Quelle: Badische Neueste Nachrichten