Die Deutsche Bank hat im monatelangen Tarifstreit mit den Callcenter-Mitarbeitern eine Einigung erzielt.
Die rund 650 Angestellten in Berlin und Essen erhalten ein 13. Monatsgehalt, eine Einmalzahlung und eine Lohnerhöhung, wie die Gewerkschaften DBV und Verdi am Freitag mitteilten. „Das durchschnittliche Volumen der Gehaltssteigerungen liegt bei 2,7 Prozent pro Jahr, und ist damit zwar ordentlich, aber nicht ausufernd“, sagte der DBV-Bundesvorsitzende Stephan Szukalski. Damit sei ein längst überfälliger Schritt mit Blick für die Lage der Bank und mit Augenmaß erfolgt.
Der Tarifkonflikt zog sich fast ein Jahr hin. Seit Ende Januar befanden sich die Callcenter-Mitarbeiter in einem unbefristeten Streik, was sehr ungewöhnlich ist bei Banken. „Nach einem der längsten Arbeitskämpfe in der Finanzdienstbranche wurde ein Tarifkompromiss erreicht, der den Beschäftigten der DB Direkt jetzt endlich eine tarifliche Sonderzahlung bringt, die andere Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern bereits haben“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Roman Eberle. Von der Deutschen Bank war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
Die Gewerkschaften hatten sich vor allem daran gestört, dass die Investmentbanker der Deutschen Bank deutlich höhere Boni erhielten für das vergangene Jahr, in dem das Institut erstmals seit 2014 wieder einen Gewinn erzielte. Für das erste Quartal erwarten Analysten einen Vorsteuergewinn von mehr als einer Milliarde Euro, erneut stammt der Großteil davon aus dem Investmentbanking. Im Privatkundengeschäft, wo die Callcenter-Mitarbeiter angesiedelt sind, schwächeln dagegen die Erträge wegen der niedrigen Zinsen im Euro-Raum.
Der nun abgeschlossene Tarifvertrag läuft bis Ende Oktober 2023. Die Gremien müssen noch zustimmen.
Quelle: Finanzen.net