Am Mittwoch protestierten die Schüler der Schiller-Schule in Bochum gegen die Corona-Schulpolitik und kamen zu einem großen Teil nicht zur Schule. Sie fordern Online-Konzepte.
Die Schüler des Bochumer Gymnasiums wollen mit dem Streik ein Zeichen setzen und zeigen, dass auch Online-Unterricht möglich ist. Sie fordern ein Recht auf eine sichere und effektive Kombination aus Online- und klassischem Unterricht, um die eigene Gesundheit und die ihrer Familien zu schützen.
Maximal fünf Prozent der Oberstufe anwesend
Nach Angaben der Schulleitung nahm am Mittwoch nur ungefähr die Hälfte der Schüler am klassischen Präsenzunterricht teil. Besonders die Oberstufe sei zuhause geblieben, um von dort aus online beim Unterricht mitzumachen. Nur maximal fünf Prozent seien in der Schule anwesend gewesen.
Fast zwei Drittel der unteren Stufe sei jedoch zur Schule gekommen. Ohne Betreuung können gerade die jüngeren Schüler nicht einfach zuhause bleiben, erklärte die Schulleitung.
Alle Lehrer in den Klassen waren anwesend, damit auch die Schüler unterricht werden können, die anderweitig keine Betreuung haben und daher zur Schule gehen müssen. Eine Mahnwache oder andere Aktionen an der Schule gab es nicht.
Schulpolitik sei Grund der Forderung
Laut des Schülersprechers Abdelbari Shniba sei der Grund für die Forderung der Umgang des Schulministeriums mit der aktuellen Corona-Situation. Denn regelmäßiges Stoßlüften und „Maskenpausen“ seien unzureichend. Auch dutzende Begegnungen mit zum Teil direktem Kontakt würden keinen Sinn machen, wenn auf der anderen Seite Kontakte im privaten Umfeld strikt beschränkt werden.
Daher sei es zwingend notwenig, dass jede Schule selbst entscheiden könne, welche Art von Unterricht sie machen möchte, so Abdelbari Shniba. „Der Ärger über die aktuelle Corona-Schulpolitik ist natürlich groß“, sagte der Schülersprecher dem WDR. Das hänge vor allem damit zusammen, dass die Landesregierung am Präsenzunterricht festhält.
Diskussion um dauerhaften Unterrichts-Stream
Die Schiller-Schule in Bochum stellt ihren Unterricht nicht nur im Rahmen des Streikes online. Deswegen gebe es dort grundsätzlich eine Diskussion mit den Behörden. Diese befürworten nicht, dass die Schule für kranke Schüler ihren Unterricht online streamt, heißt es von der Schulleitung.
Quelle: WDR