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Streik in Amazon-Versandzentren

Die Gewerkschaft Verdi kämpft um einen Tarifvertrag für die Amazon-Mitarbeiter in Deutschland. Am Morgen begann an sechs Standorten ein Streik. Laut Konzern sollen Pakete trotzdem pünktlich ankommen.

An mehreren deutschen Standorten des Online-Versandhändlers Amazon haben Beschäftigte in der Nacht und am Morgen die Arbeit niedergelegt. Sie folgten damit einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi. Die Streiks sollen zwei Tage dauern und ihre Wirkung am „Prime Day“ des Konzerns entfalten. Dabei handelt es sich um eine jährliche Verkaufsaktion mit besonderen Angeboten für Prime-Kunden des Unternehmens.

Sechs Versandzentren betroffen

Der Ausstand betrifft die Amazon-Versandzentren in Leipzig, Bad Hersfeld, Rheinberg, Werne, Graben bei Augsburg und Koblenz. Ein Konzernsprecher erklärte, dass die Arbeitsniederlegungen keinen Einfluss auf das Geschäft hätten. „Die Pakete kommen pünktlich zu den Kunden, wir sehen keine Auswirkungen der Streiks“, sagte er.

Verdi kämpft seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Amazon lehnt dies ab, da die Tätigkeiten an den verschiedenen Standorten nicht dem Einzelhandel, sondern der Logistik zuzurechnen seien.

Corona-Zulage in Gehaltserhöhung umwandeln

Aktuell fordert die Gewerkschaft, die zwischenzeitlich gezahlte Corona-Zulage für die Beschäftigten in eine dauerhafte tariflich abgesicherte Gehaltserhöhung umzuwandeln. Amazon könne sich höhere Gehaltssteigerungen durchaus leisten, erklärte der zuständige Fachgruppenleiter bei Verdi, Orhan Akman. „Von den wirtschaftlichen Problemen, mit denen sich Ketten des stationären Einzelhandels durch Lockdown und andere Corona-Beschränkungen konfrontiert sehen, ist Amazon weit entfernt“, sagte er.

Der Konzern habe den Beschäftigten im September zwar eine Gehaltserhöhung von 1,8 Prozent gewährt und sich damit an den tarifvertraglich im Einzelhandel vereinbarten Einkommenssteigerungen orientiert. „Allerdings klafft nach wie vor eine Lücke bei Sonderzahlungen wie dem Weihnachts- und Urlaubsgeld“, kritisierte Akman. Amazon argumentiert dagegen, das Unternehmen biete bereits „exzellente Löhne, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen“ in einer „sicheren, modernen Arbeitsumgebung“.

Quelle: Tagesschau

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