In der kommenden Woche kann es Pendler in ganz Deutschland hart treffen: Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Viele Busse und Bahnen sollen am Dienstag stehen bleiben.
Pendler müssen sich am kommenden Dienstag bundesweit auf Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) einstellen. Die Gewerkschaft ver.di hat für diesen Tag zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um einen bundesweiten Tarifvertrag für rund 87.000 Beschäftigte im ÖPNV durchzusetzen. Die Arbeitgeber stünden demnach einer solchen einheitlichen Regelung bislang ablehnend gegenüber.
Derzeit laufen in allen 16 Bundesländern die Verhandlungen über die jeweiligen Tarifverträge im ÖPNV. Es handelt sich dabei um Spartentarifverträge, die sich aus Sicht der Gewerkschaft im Laufe der Jahre in den einzelnen Ländern auseinanderentwickelt haben. Deshalb möchte ver.di sie nun durch eine bundesweite Regelung ergänzen.
Massive Beeinträchtigung im Nahverkehr möglich
„Mit unseren Forderungen haben wir Vorschläge geliefert, wie sich die drängenden Fragen von Entlastung und Nachwuchsförderung lösen lassen“, teilte die stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende, Christine Behle, mit. „Dass die Arbeitgeber nicht einmal zu einer Verhandlung bereit sind, verhöhnt die Beschäftigten und torpediert jede Bemühung, eine Verkehrswende zu erreichen.“
Daher werde es am kommenden Dienstag bundesweit zu Arbeitsniederlegungen kommen. Es sei mit massiven Beeinträchtigungen im Nahverkehr zu rechnen.
Separate Verhandlungen im Öffentlichen Dienst
Während der ÖPNV separat um eine Einigung ringt, verhandeln Gewerkschaft und Arbeitgeber derzeit auch im öffentlichen Dienst. Ver.di fordert für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Am vergangenen Wochenende war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.
Quelle: Tagesschau