Mitarbeiter des bei Thyssen-Krupp Steel tätigen Dienstleisters IHG legen am Montag die Arbeit nieder. Hintergrund ist ein Streit um Lohnkürzung.
Ausstand beim Duisburger Industriedienstleister IHG: Am heutigen Montag treten die rund 150 Beschäftigten des Unternehmens, die unter anderem Hochhöfen und Werkshallen beim Stahlkonzern Thyssenkrupp reinigen, in den Warnstreik. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Mit der Arbeitsniederlegung solle der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, die geplanten Lohnkürzungen für die Belegschaft zurückzunehmen. Die Arbeitsniederlegung auf dem Thyssen-Werksgelände soll mit der Frühschicht um 6 Uhr beginnen.
Kurz vor Weihnachten hatte die zur Rische Gruppe gehöhrende IHG Service GmbH & Co. KG bekannt gegeben, die Löhne der Beschäftigten um bis zu 20 Prozent kürzen zu wollen. Nach Informationen der IG BAU Rheinland widerspricht das den Erwartungen für das neue Geschäftsjahr. Erst zum Jahreswechsel seien zehn befristete Arbeitsverhältnisse verlängert worden. „Für ein Unternehmen, das kurz vor der Pleite steht, ist das eher untypisch“, sagt Regionalleiterin Antonia Kühn.
Warnstreik der Industriereiniger: IHG bereit für neue Verhandlungen
Außerdem habe es trotz Pandemie keine Kurzarbeit im Unternehmen gegeben, stattdessen würden weiter Überstunden geleistet. Umso mehr überrasche die Forderung nach Lohnkürzung. „Die Beschäftigten werden sich einen solchen Griff ins Portemonnaie nicht gefallen lassen“, kündigt die Gewerkschafterin an.
Immerhin sei IHG bereit, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft sollen am 22. Januar fortgesetzt werden. Statt eines Lohnverzichts fordert die IG BAU für die Beschäftigten ein Einkommensplus von 5,5 Prozent. „Durch ihre Arbeit leisten sie täglich einen wichtigen Beitrag für den reibungslosen Ablauf im Stahlwerk. Dafür muss es nun eine Anerkennung geben“, so Kühn. Nach Einschätzung der IG BAU dürften die Reinigungs- und Wartungsdienstleistungen der IHG auch in den kommenden Monaten bei Thyssenkrupp nachgefragt werden.
Quelle: WAZ