Der bereits greifbare Kompromiss im Tarifkonflikt ist geplatzt. Deshalb hat die Gewerkschaft Verdi die Busfahrer in den privaten Betrieben zu einem siebentägigen Streik aufgerufen. Von Montag, 3 Uhr, bis Sonntag, 13. Juni, zum Schichtende legen die Fahrer die Arbeit nieder.
Während der ORN ganz normal nach Fahrplan verkehrt, sind in Alzey und im südlichen Teil des Landkreises folgende Linien betroffen: 214, 224, 424, 427, 428, 429, 430, 431, 432, 433, 434, 435, 436, 437, 438, 451, 660, 921. Betroffen ist auch der Schülerverkehr. Das teilt die Kreisverwaltung mit. Sollte es bis zum 20. Juni keine Einigung geben, drohen laut einer Bahn-Sprecherin unbefristete Streiks.
Dabei lag die Absage des Streiks laut Verdi schon fertig auf dem Tisch: Nach „langen und harten Sondierungsverhandlungen“ zwischen der Gewerkschaft und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) habe es zeitweise eine befriedigende Lösung gegeben, heißt es in einer Pressemitteilung. Die beiden Tarifparteien hätten sich bei den relevanten Eckpunkten angenähert – damit wäre die Bezahlung auch während der Stand- und Ruhezeiten, eine der zentralen Forderungen der Gewerkschaft, tatsächlich in greifbare Nähe gerückt. „Erleichtert“ sei man deshalb aus den Verhandlungen herausgegangen. Dann aber hätten die Arbeitgeber nicht das erwartete Einigungspapier geschickt, sondern eine gänzliche Absage der Zugeständnisse. Jetzt liegt der Ball beim Land, das die Refinanzierung der Forderungen übernehmen müsste. Verdi rechnet nun sogar damit, dass sich im Laufe der Woche weitere Betriebe des privaten Busgewerbes dem Ausstand anschließen könnten, die bislang nicht mitgestreikt hatten.
Quelle: Allgemeine Zeitung