Verdi hat in Hamburg zum Streik im öffentlichen Dienst aufgerufen. Die Belastungsgrenze der Beschäftigten sei „oft schon überschritten“.
Mehrere Hundert Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sind in Hamburg für mehr Anerkennung, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich am Mittwoch vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof.
Um den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen am kommenden Montag und Dienstag in Potsdam zu erhöhen, hatte die Gewerkschaft Verdi in der Hansestadt zu einem ersten ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Hamburg: Es fehle an Personal, Lebensbedingungen müssen verbessert werden
Die Corona-Pandemie habe deutlich gemacht, dass es an Personal fehle, sagte Hamburgs stellvertretende Verdi-Vorsitzende Sieglinde Frieß bei der Auftaktkundgebung. Die Beschäftigten leisteten hervorragende Arbeit, dabei sei die Belastungsgrenze „oft schon überschritten“. Sie dürften sich nicht mit „Brosamen“ abspeisen lassen. Es gehe um die Verbesserung der Lebensbedingungen in einer reichen und teuren Stadt wie Hamburg.
An der Kundgebung beteiligten sich unter anderem Beschäftigte der Bezirksämter, Landesbetriebe, Hochschulen, Schulen und der Sozialbehörde. Nach der Auftaktkundgebung war ein Demonstrationszug zum Gänsemarkt geplant. In der dortigen Finanzbehörde sollte ein Gespräch mit Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) stattfinden.
Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Gehalt
Von der aktuellen Tarifrunde betroffen sind den Angaben zufolge in Hamburg rund 70.000 Beschäftigte, darunter etwa 30.000 Tarifbeschäftigte und rund 40.000 Beamtinnen und Beamte. Bundesweit geht es um rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte. Dazu kommen rund 1,4 Millionen Beamte sowie rund eine Million Versorgungsempfänger, auf die ein Abschluss übertragen werden soll.
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich, im Gesundheitswesen sogar 300 Euro mehr. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat die Forderungen bereits als unrealistisch zurückgewiesen.
Quelle: T-Online