Die nächste Streikwelle rollt auf die Brandenburger Asklepios-Kliniken zu. Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 1300 nichtärztlich Beschäftigten an den drei Standorten Brandenburg (Havel), Lübben und Teupitz aufgerufen, ab kommenden Donnerstag (4. November) um 6.00 Uhr wieder die Arbeit niederzulegen.
Der Arbeitskampf soll diesmal bis zum 10. November um 6.00 Uhr dauern. „Bis heute liegt kein neues Tarifangebot vor. Daher hat die Verdi-Tarifkommission die nächste sechstägige Streikwelle beschlossen“, sagte Verhandlungsführer Ralf Franke am Freitag. Ein sechstägiger Streik war am Mittwoch beendet worden.
Mit den Aktionen an den drei Standorten sollen höhere Gehälter durchgesetzt werden. Die rund 1450 Brandenburger Beschäftigten verdienen teilweise bis zu 10 600 Euro weniger im Jahr als bei Asklepios in Hamburg.
„Asklepios will in Ostdeutschland nicht den gleichen Lohn wie in Hamburg zahlen, weil Asklepios zulasten der Beschäftigten aus den Brandenburger Asklepios-Fachkliniken nur Gewinne abschöpfen will“, kritisierte Franke.
Der jüngste Vorschlag der Arbeitgeber sah nach deren Angaben je nach Berufsgruppe höhere Gehälter innerhalb der zweijährigen Laufzeit bis zu 16 Prozent vor. Die Gewerkschaft widerspricht dieser Darstellung und bezeichnet sie als „Falschmeldung“. Nach ihren Berechnungen entspräche dies einer Gehaltssteigerung zwischen 4,1 und 8,5 Prozent. Hinzukäme eine einmalige Corona-Sonderzahlung von 1200 Euro, für die es ein Jahr lang keine Tarifsteigerung geben solle.
Für die weiteren sechs Streiktage hat Verdi Notdienste für 39 von 52 Stationen und für 9 von 13 Tageskliniken angeboten. Über den Umfang der Notdienste müsse mit Asklepios noch verhandelt werden, hieß es von der Gewerkschaft.
Quelle: Berliner Zeitung