Verdi ruft für kommende Woche zu neuen Warnstreiks in Bayern auf

Verdi will den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen: In der kommenden Woche sollen landesweit Kliniken, städtische Einrichtungen und Sparkassen bestreikt werden. Der für Montag geplante Ausstand am Augsburger Uniklinikum wurde jedoch verschoben.

Die Gewerkschaft Verdi will in der kommenden Woche ihre Warnstreiks in Bayern ausweiten. Zu Arbeitsniederlegungen soll es dann flächendeckend in Kliniken und städtischen Einrichtungen wie Straßenreinigungen, Bauhöfen, Abfallwirtschaftsbetrieben und Stadtwerken kommen.

Außerdem sollen zahlreiche Sparkassen bestreikt werden, wie der stellvertretende Landesbezirksleiter von Verdi Bayern, Norbert Flach, ankündigte. Am kommenden Dienstag, 13. Oktober, soll eine landesweite Aktion der Auszubildenden in München und Nürnberg stattfinden. Am Mittwoch ist eine zentrale Aktion in Forchheim geplant.
Gewerkschaft fordert 4,8 Prozent mehr Lohn

Mit den erneuten Arbeitsniederlegungen will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft erwarte von den Arbeitgebern noch vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde am 22. Oktober ein Angebot, das die Leistungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst anerkenne und wertschätze, gerade auch während der andauernden Corona-Krise, so Flach.

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Streik am Uniklinikum Augsburg verschoben

Der für Montag angekündigte Streik am Uniklinikum Augsburg (UKA) wurde jedoch kurzfristig verschoben. Wie Verdi am Sonntag mitteilte, soll der Grund dafür die fehlende Verhandlungsbereitschaft des Klinikvorstandes über die Anwendung der gemeinsam unterzeichneten Notdienstvereinbarung sein.

So sollten nach dem Willen des Klinikvorstandes, „in Bereichen, in denen in der Vergangenheit auf vielfach bewährte Weise gestreikt wurde, nun keine Streikmaßnahmen mehr möglich sein.“

Als Argument soll die Klinikleitung eine mögliche Gefährdung der Sicherheit der Patienten angeführt haben. „Dies haben wir in der Vergangenheit von unserer Seite immer lückenlos garantieren können und das ist auch heute noch so“, meint Renate Demharter, Notfallärztin und Mitglied der Verdi-Streikleitung.

Man habe Grund zur Annahme, dass dies nur vorgeschoben sei, um die Streiks zu behindern, so Tim Graumann, von Verdi Augsburg: „Das unterhöhlt nicht nur unser Vertrauen in die medizinische Einschätzung des Klinikvorstandes, es stellt auch einen schwerwiegenden Eingriff in die Grundrechte unserer Kolleginnen und Kollegen dar.“

Quelle: Bayerischer Rundfunk