Streikwoche bei Lausitzer Früchte

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Am Freitag haben Beschäftigte von Lausitzer Früchte/Sohland auf einer Streikversammlung beschlossen, die gesamte Woche vom 19. bis 23. Oktober zu streiken, bis ein Ergebnis im Tarifkonflikt gefunden ist.

Völliges Unverständnis herrscht bei den Gewerkschaftsmitgliedern über die Blockadehaltung des Arbeitgebers, der sich weiterer Gespräche noch immer verweigert. Der Geschäftsführer und Firmeneigner Werner Deharde wurde 2017 zu „Sachsens Unternehmer des Jahres“ gekürt und steht bis heute dem Sächsischen Arbeitgeberverband Nahrung und Genuss (SANG) vor. Bisher bietet das Unternehmen an, die Monatslöhne in diesem und nächsten Jahr um jeweils 50 Euro zu erhöhen. Das reicht aber nicht. Hinzukommt, dass es für die Beschäftigten seit zwei Jahren keine Lohnerhöhung mehr gab.

Ziel der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist es, armutsfeste Tariflöhne zu vereinbaren. Derzeit liegt bei Lausitzer der Stundenlohn in der Lohngruppe IV, in der der Großteil der Beschäftigten arbeitet, bei 11,00 Euro. Das entspricht bei einer 40-Stunden- Woche einem Bruttomonatslohn von 1.906 Euro. Die Gewerkschaft will zeitnah einen tariflichen Stundenlohn von mindestens 12 Euro erreichen. „Armutsfeste Löhne bei einem Vorzeigeunternehmen wie Lausitzer Früchte müssten eigentlich selbstverständlich sein. Das Anliegen der Streikenden ist mehr als berechtigt. Viele Beschäftigte in anderen Betrieben der Region können das nachvollziehen. Mit dem Billiglohnland Ost muss endlich Schluss sein“, erklärt Olaf Klenke, NGG-Verhandlungsführer. Bisher bietet das Unternehmen an, die Monatslöhne in diesem und nächsten Jahr um jeweils 50 Euro zu erhöhen. Das reicht aber nicht. Hinzukommt, dass es für die Beschäftigten seit zwei Jahren keine Lohnerhöhung mehr gab.

Bei Lausitzer Früchte fand im Juni 2020 erstmals ein Warnstreik statt. Mehrere Verhandlungsrunden und Gespräche brachten seitdem keinen Erfolg. Zur Firmengruppe gehören ferner das Unternehmen Kinella im Vogtland und die in Sohland ebenfalls bestehende Lausitzer Food Ingredients GmbH. Für diese beiden Unternehmen lehnt das Unternehmen bisher Tarifverhandlungen grundsätzlich ab. Neben der eigenen Marke werden auch Marken wie Lockwitzgrund Fruchtsäfte, Kinella Kindergetränke oder Dresdner Striezel Glühwein hergestellt.

Quelle: NGG Ost