Streik beim Wachdienst

Nachdem der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) in der 3. Verhandlungsrunde im Dezember 2020 sein Angebot im Vergleich zur Vorrunde noch einmal verschlechtert hat, erhöht die Gewerkschaft Verdi nun den Druck auf die Arbeitgeber und ruft für Montag, den 25. Januar, zu Warnstreiks auf. Zum Streik sind im Raum Schweinfurt die Bewachung des KKG Grafenrheinfeld, die Werksfeuerwehr und der Werkschutz bei ZF in Schweinfurt aufgerufen. das teilte Verdi am Freitag mit.

Verdi-Verhandlungsführer Kai Winkler kritisiert, trotz der guten wirtschaftlichen Lage der Branche sollten die Beschäftigten mit minimalen Cent-Beträgen abgespeist werden. „Der Personalmangel im Wach- und Sicherheitsgewerbe von über 9000 Stellen bundesweit kommt nicht von ungefähr. Ein fairer Abschluss hätte hier Symbolwirkung und würde helfen, die Branche attraktiver zu machen.“ Ein Sicherheitsmitarbeiter in der untersten Lohngruppe trage nach 45 Jahren Arbeit das Risiko, im Alter nur sechs Euro über der Grundsicherung zu liegen.

„Gerade im Raum Schweinfurt sehen wir, welch‘ hohe Verantwortung Sicherheitsbeschäftigte tragen. Sie gewährleisten sowohl die Sicherheit aller Beteiligten als auch der Umwelt. Sie bewachen kerntechnische Anlagen oder hochkomplexe Industrieanlagen. Beschäftigte der Feuerwehr arbeiten zudem noch im gesundheitsbelastenden 24-Stunden-Dienst. Dies muss angemessen vergütet werden.“

Verdi fordert für die rund 35 000 Beschäftigten im bayerischen Wach- und Sicherheitsgewerbe eine Lohnerhöhung von einem Euro pro Stunde, mindestens aber fünf Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 50 Euro pro Monat und Ausbildungsjahr, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags bis Ende 2021.

Quelle: Mainpost