Ärzte in Spanien streiken für bessere Arbeitsbedingungen

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Bei einem landesweiten Streik inmitten der Coronakrise haben hunderttausen­de Ärzte in Spanien bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung gefordert. Nach Angaben des staatlichen Ärztegewerkschaftsbunds CESM nahmen gestern rund 85 Pro­zent der 267.000 Ärzte an der Arbeitsniederlegung teil. Die meisten Ärzte legten jedoch nur symbolisch ihre Arbeit nieder, behandelten ihre Patienten jedoch weiter.

In Madrid protestierten rund 50 Ärzte in weißen Laborkitteln vor dem Parlament. Auf ihren Schildern war ein schwarzer Stiefel zu sehen, der im Begriff ist, eine Gruppe von Angestellten des Gesundheitswesens zu zertrampeln. Es handelte sich um den ersten landesweiten Ärztestreik seit 1995.

Der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht habe, sei ein Regierungserlass gewe­sen, wonach Ärzte bei Bedarf unabhängig von ihrem Fachgebiet für Krankenhausdienste eingeteilt werden können, sagte der Gastroenterologe Sergio Casabona. Der Chirurg Pablo Cereceda, der ebenfalls an den Protesten teilnahm, nannte die Maßnahme einen „verpfuschten Erlass, der die Unfähigkeit der (Behörden) offenbart, sich dieser Pandemie zu stellen“.

Nach Ansicht des Ge­sund­heits­mi­nis­terium ist der Beschluss notwendig, um im Kampf gegen das Coronavirus nicht die Kontrolle zu verlieren. Der Ärztestreik fand am selben Tag statt, an dem Spaniens linke Regierung ihren Haushaltsentwurf für 2021 vorlegte. Dieser sieht eine 151-prozentige Erhöhung der Ausgaben für den öffentlichen Gesund­heitssektor vor.

In Spanien sind unterdessen gestern innerhalb eines Tages so viele Todesfälle nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 erfasst worden wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Binnen 24 Stunden seien aus den Regionen 267 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet worden, teilte das Ge­sund­heits­mi­nis­terium mit.

Quelle: Ärzteblatt