Arbeitskampf um neuen Tarifvertrag für Kabelwerk Meißen geht weiter

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Beschäftigte des Kabelwerkes Meißen haben am Montag erneut für einen neuen Tarifvertrag gestreikt. Wie die IG Metall mitteilte, legten sie um 9 Uhr ihre Arbeit nieder, um ihrer Forderung Ausdruck zu verleihen. Es war der insgesamt sechste Warnstreik in dem Unternehmen. Bereits in den letzten Wochen des Jahres 2020 hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrfach ihre Arbeit niedergelegt.

Hohe Streikbereitschaft

IG Metall-Gewerkschaftssekretär Steven Kempe erklärte, viele Beschäftigte seien frustriert, weil die Unternehmensleitung Gespräche ablehne. Auch deshalb sei die Beteiligung an den Streiks so hoch.

Seit elf Jahren fordern die Beschäftigten im Kabelwerk Meißen den Angaben zufolge eine Lohnerhöhung. Die Geschäftsführung lehnt diese mit der „angespannten wirtschaftlichen Situation“ des Unternehmens ab. Um die 130 Arbeitsplätze überhaupt sichern zu können, so die Unternehmensleitung, sei 2017 der bestehende Tarifvertrag gekündigt worden.

Weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Gewerkschafter Kempe sagte, Grundlage für einen neuen Tarifvertrag solle der bis 2017 bestehende Vertrag sein. Die Geschäftsführung habe bislang keine Gesprächsbereitschaft signalisiert, sich die Forderungen nicht mal angehört. Stattdessen würde ein Bonus von 75 Euro pro Tag angeboten, sofern sich ein Beschäftigter nicht an den Streiks beteiligt.

„Wir haben angekündigt, dass wir die Streikwelle fortsetzen werden. Und parallel dazu arbeiten wir an Steigerungsformen. Wir fordern keine exorbitante, kurzfristige Lohnerhöhung. Aber es muss für die Kolleginnen und Kollegen die klare Perspektive geben, dass es sich zukünftig lohnt, im Kabelwerk zu arbeiten.“ Steven Kempe IG Metall Gewerkschaftssekretär

Quelle: MDR