Am Freitagnachmittag haben drei Bauarbeiter einen Kran auf einer Düsseldorfer Baustelle besetzt. Dabei wurden sie von einigen ihrer Kollegen am Boden unterstützt. Schon am Abend kam es zu einer Einigung, woraufhin die Arbeiter den Kran wieder verließen.
Während der Besetzungsaktion sagte einer der Kollegen dem WDR im Interview: “Wir protestieren wegen Geld. Wir haben seit 6 Wochen gearbeitet mit 6 bis 10 Leuten am Tag, dafür haben wir ganz wenig Geld gekriegt. Von insgesamt 14 -15.000 € haben wir bisher nur 4.000 € gekriegt.“
Den Presseinformationen zufolge sind die protestierenden Arbeiter bei dem Aachener Subunternehmen „Aquis“ beschäftigt. Das Hauptunternehmen „Züblin AG“ wies alle Verantwortung von sich: man habe alle Zahlungen an das Subunternehmen fristgerecht getätigt. Dennoch war das Unternehmen offenbar zu Verhandlungen bereit und versprach kurzfristig, die ausstehenden Löhne zu zahlen.
Holger Vermeer von der IG BAU zufolge sei diese Situation kein Einzelfall. Er habe schon „dramatische Fälle“ erlebt, in denen praktisch nichts mehr im Kühlschrank sei, außer ein bisschen Toast und Thunfisch.
Offenbar kommen die Arbeiter aus Rumänien. Ihre Widerstandsaktion ist genau deshalb bemerkenswert, weil ArbeitsmigrantInnen aus Osteuropa offenbar häufig so behandelt werden, deren Ausbeutung aber kaum bekannt wird. Erst im Februar berichtete die Hessenschau von 28 rumänischen Arbeitern, die über mindestens fünf Monate um einen Großteil ihres Lohns betrogen wurden. Ihre Baustelle: Der weltweit bekannte Frankfurter Flughafen.
Quelle: Perspektive Online