Der Vorstand des Charité Facility Management (CFM) hat die TVöD-Verhandlungen platzen lassen. Trotz jahrelangen Ringens der Beschäftigten und einer intensiven Streikkampagne mit über 40 Streiktagen seit dem 6. März weigert sich die berüchtigte Charité-Tochter, eine faire Eingliederung in den TVöD auszuhandeln. Wegen Selbstbereicherung und Spaltungsversuchen der Leitung streiken die Arbeiter:innen weiter – ein Beispiel für unbeugsamen Arbeitskampf.
Historischer Arbeitskampf zeigt Wirkung
Vergangenen Freitag war klar: Der Druck des Streiks hat Senat und Charité zum Einlenken gezwungen. Die CFM-Beschäftigten verdienen 700 € weniger als ihre Kolleg:innen im TVöD – ein Trick des Kapitals, den auch Deutsche Bahn und VW nutzen: Löhne durch Tochterfirmen drücken. Die Charité gründete die CFM 2005 extra, um Tariflöhne zu umgehen. Dass die Arbeiter:innen so hartnäckig kämpfen würden, hatte sie nicht erwartet.
Doch der Berliner Senat (CDU/SPD), seit 2018 wieder Eigentümer der Charité, behauptet, es gebe kein Geld – trotz jahrelanger Versprechen. Ein Armutszeugnis: Milliarden für die Bundeswehr, aber keinen Cent fürs Gesundheitswesen!
Spaltungsversuche und Durchhaltevermögen
Die CFM versuchte den Streik erst gerichtlich zu stoppen, dann mit einer Notstandvereinbarung, die mehr Streikbrecher:innen vorsah als normal nötig. Doch die Belegschaft ließ sich nicht einschüchtern und streikt weiter.
In den Verhandlungen bot die CFL nur kleine Zugeständnisse – zu wenig, wie Tarifkommissionsmitglied Sascha Kraft sagt: „Davon können wir keine Rechnungen zahlen oder den Kühlschrank füllen – alles nur Schall und Rauch.“ Die Forderung bleibt klar: TVöD, uneingeschränkt, für alle!
Die Streikmacht der CFM ist enorm: Ohne Reinigung, Sterilisation oder Essensversorgung steht die Charité still. Trotzdem versuchte die CFM, die Lage herunterzuspielen – vergeblich. Über 600 Streikende halten durch: „Wir streiken, solange es sein muss!“
Als die CFL merkte, dass die Belegschaft nicht nachgibt, bot sie einzelnen Delegierten 18 % mehr Lohn – ohne TVöD-Eingliederung. Die Tarifkommission blieb geschlossen. Erst als ein historisches Dokument die Verpflichtung zum TVöD belegte, bewegte sich der Senat: Plötzlich waren 150 Millionen für die stufenweise Überführung da.
Verhandlungen torpediert
Am 27./28. Mai zeigte sich: Die CFM spielt weiter gegen ihre Belegschaft. Die meisten Beschäftigten sollen in EG 1–2 eingruppiert werden, die Chefetage in EG 11 – blanker Hohn! Unklar bleiben auch die Laufzeit und Arbeitsbedingungen.
Jetzt versucht die CFM mit Gratis-Essen Streikbrecher:innen zu ködern. Doch solche Tricks zeigen nur ihre Verzweiflung. Die Antwort kann nur sein: Weiter streiken, nicht spalten lassen! Am 30.05. wird weiter gestreikt – Betriebskampf Berlin unterstützt mit aller Kraft!