Amazon lockt Kund:innen mit Black-Friday-Angeboten. Ver.di ruft zu deutschlandweiten Streiks auf, um einen Tarifvertrag durchzusetzen. Amazon zeigt sich unbeeindruckt.
Auch beim US-amerikanischen, weltweit agierenden Internetriesen Amazon steht die fast schon traditionelle Black-Friday-Schnäppchenjagd an. Mit Rabatten sollen die Kund:innen zu zusätzlichen Käufen in der Vorweihnachtszeit umworben werden.
Die Gewerkschaft ver.di nimmt das als Anlass, die 20.000 Beschäftigten an sieben Standorten in Deutschland zum Streik aufzurufen. Ziel ist weiterhin, Amazon dazu zu bewegen, einen Tarifvertrag abzuschließen. Hierzu ist der Konzern seit sieben Jahren nicht bereit.
Medien gegenüber zeigt sich Amazon unbeeindruckt und verweist darauf, dass auch in der Vergangenheit die Streiks nie zur Beeinträchtigung von Lieferungen geführt hätten. Die Kunden hätten nie etwas von den Streiks mitbekommen.
Grund hierfür könnte unter anderem sein, dass ver.di selbst nur mit etwa 400 Kolleg:innen rechnet, die sich dem Streik anschließen. Amazon kämpft seit Jahren offensiv gegen einen Tarifvertrag und versucht, den Einfluss der Gewerkschaften einzugrenzen. Unter anderem wurde eine Unterschriftensammlung von Kolleg:innen, die sich von der Gewerkschaft und ihren Forderungen distanzierte, geschickterweise unterstützt, indem gestattet wurde, in der Arbeitszeit Unterschriften zu sammeln.
Ver.di kritisiert momentan aber nicht nur die andauernde Weigerung des Konzerns, einen Tarifvertrag abzuschließen, sondern zusätzlich auch, dass sich die Versandzentren und insbesondere die Aufenthaltsräume selbst weiter überfüllen würden, da Amazon im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts weiter massiv Arbeitskräfte anwerbe. In Anbetracht der Corona-Pandemie kritisiert die Gewerkschaft, dass der Gesundheitsschutz der Beschäftigten hier klar dem Drang nach Profiten nachgeordnet sei.
Quelle: Perspektive Online