DB Cargo: Wir lassen uns nicht verarschen!

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Insgesamt sollen bei DB Cargo 5000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Die CEO Nikutta und Lutz schickten zur Betriebsversammlung in Leipzig den Betriebsrat, die Gewerkschaften und Stellvertreter:innen auf die Bühne. Nach über 2,5h hatten sie die Kolleg:innen dann „totgequatscht“. Sogar bei den kleinsten kritischen Äußerungen der Kollegen und Kolleginnen griffen die Kapitalvertreter tief in die Trickkiste, um diese mundtot zu machen. In ihren Reden machten sie die EU und die „grüne Politik“ für die anstehenden Entlassungen verantwortlich. Reine Lügen bei einem Staatskonzern der sich in der Vergangenheit verzockt hat.  Mittlerweile hat sogar die „Gewerkschaft der Lokführer“ aufgegeben und die Arbeiter:innen aufgefordert sich zu organisieren.

Wir haben die Senftenberger Betriebsgruppe der DB Cargo bei der Betriebsversammlung unterstützt. Im Vorfeld haben wir Flyer des „Kollegiums vom Abstellgleis“ verteilt. In Gesprächen konnten wir die Wut & Resignation der Arbeiter:innen spüren.

Hier der Text:

Wir lassen uns nicht verarschen!

Seit einem knappen Jahr ist bei der DB Cargo von der sogenannten „Transformation“ die Rede. Seit nunmehr drei Monaten wird das ganze etwas konkreter. War am Anfang des Jahres noch die Rede davon keine Kündigungen auszusprechen und den Wasserkopf anzupassen, sollen nun ca. 2300 Arbeitsplätze geopfert werden.

Diese gehören – Überraschung – größtenteils zum operativen Bereich. Lokführer, Rangierer, Disponenten, etc. Die Leute, die hier das Geld ranschaffen, sollen die Zeche zahlen. Damit noch mehr Verwaltung stattfinden kann, soll die Cargo in sieben extra Bereiche geteilt werden.

Als wäre die Situation nicht schon beunruhigend genug, lässt man uns auf ganzer Linie im Unklaren. Die Verantwortlichen und auch sogenannte Führungskräfte glänzen durch Unwissen und Schweigsamkeit. Wer genau betroffen ist, bleibt auch drei Wochen vor Jahresende noch unklar. Mit dieser Unsicherheit sollen wir still und besinnlich warten, bis ab nächster Woche die Kündigungen verschickt werden. Da kommt richtig Weihnachtsstimmung auf!

Doch die Rechnung geht nicht auf. Wir lassen uns nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank führen. Wir wollen Antworten und eine klare Perspektive sehen. Es kann nicht sein, dass ein staatseigener Konzern im heimlichen Kämmerlein über die Zukunft von über 2000 Mitarbeitenden Roulette spielt. Die Krise der DB Cargo haben nicht wir an der Basis zu verschulden. Das geht auf die Kappe unserer Vorstände, die schon auf die nächsten Boni-Auszahlungen warten.

Kollegen & Kolleginnen, lasst uns laut sein. Wir nehmen dieses „Weihnachtsgeschenk“ nicht lautlos hin! Und verarschen lassen wir uns schon gar nicht!