Dritter Streik bei Elektrogroßhändler RS Components

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di setzt den Arbeitskampf beim englischen Elektrogroßhändler RS Components in Bad Hersfeld fort. Der Streik wird vollschichtig am Donnerstag und Freitag durchgeführt. Bereits im März und Anfang August hatten die Beschäftigten gestreikt.

ver.di fordert in der laufenden Tarifauseinandersetzung bei RS den Einstieg in den Flächentarifvertrag für den Großhandel in Hessen und auf dieser Basis die Anhebung der Löhne und Gehälter. Außerdem fordert ver.di, die Leiharbeit im Unternehmen zugunsten der Stammbelegschaft zu begrenzen

Der zuständige Gewerkschaftssekretär Manuel L. Sauer von ver.di MainKinzig-Osthessen: “Wir haben bereits vor dem Lockdown unseren Streik bei RS erfolgreich begonnen, diesen dann nach einer Pause Anfang August für einen Tag fortgesetzt. Nun werden wir den Druck erhöhen und rufen alle Beschäftigten zu einem zweitägigen Streik auf.” Durch eine neue Rechtslage dürfe RS bei einem Streik im Betrieb auch keine Leiharbeitnehmer mehr einsetzen, was sich deutlich auf den Arbeitsablauf am Streiktag auswirken werde, so Sauer.

ver.di sieht in Zukunft die Gefahr von Arbeitsplatzabbau am Standort

Hintergrund ist, dass RS in Bad Hersfeld ein vollautomatisches Lager baut. “Wir befürchten, dass so ein Lager auch zu Arbeitsplatzabbau in der Stammbelegschaft führen wird. Schon jetzt arbeiten bis zu 40 Personen des Leiharbeitsunternehmens Manpower im Betrieb von RS in Bad Hersfeld.”

Wirtschaftlich gehe es dem Unternehmen sichtlich gut. “Derzeit kommt RS leicht durch die Coronakrise. Zwar hatte die Geschäftsführung Kurzarbeit geplant, diese jedoch in der Vergangenheit überhaupt nicht eingesetzt. Jetzt möchte sie sogar Sonderschichten fahren”, sagt Manuel L. Sauer und bietet an: “Sollte die Geschäftsführung Verhandlungsbereitschaft signalisieren, können wir den Arbeitskampf schnell beenden, andernfalls werden wir den Streik nochmals ausweiten.”

Quelle: Osthessen News