Erneut Streik bei den KSB-Pumpenwerken in Halle

Die Mitarbeiter beim Pumpenbauer KSB in Halle (Saale) streiken erneut. Die Gewerkschaft IG Metall fordert für die Beschäftigten in der Branche ein Lohnplus von 4 Prozent.

Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin der IG Metall Halle-Dessau kommentierte hierzu: „Die Arbeitgeber haben sich bis heute nicht gerührt. Eine Nullrunde beim Entgelt in 2021 lehnen wir ab. Ebenso ihr Ansinnen bei wirtschaftlichen Problemen automatisch tarifliche Regelungen differenzieren zu wollen. Die Beschäftigten sind sauer über die Haltung des Arbeitgeberverbandes. Sie haben in den letzten Monaten hart gearbeitet, waren immer flexibel und hatten immense Doppelbelastungen. Wir erwarten, dass die Arbeitgeber endlich ein verhandelbares Angebot auf den Tisch legen.“

Nach der Verhandlung zur vierten Verhandlungsrunde zeigt sich Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, sauer: „Auch wenn die Vorboten aus anderen Tarifgebieten bereits da waren, nämlich dass es auch in dieser Runde kein Angebot geben wird, ist die Haltung der Arbeitgeberseite schlicht inakzeptabel. Es kann nicht angehen, dass auch in der vierten Verhandlungsrunde kein Angebot präsentiert wurde. Dies ist ein Schlag ins Gesicht der hart arbeitenden Beschäftigten!“

Zwar habe es durchaus eine Fortsetzung der Gespräche zu den Themen der Zukunftstarifverträge oder der Beschäftigungssicherung gegeben, dass darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch hier keine Fortschritte in Richtung einer möglichen Einigung gegeben hat. „Nachdem die IG Metall schon seit geraumer Zeit ihre Forderungen nach einer Entgelterhöhung sowie Zusagen zur Beschäftigungs- und Standortsicherung präsentiert hat, sind die Arbeitgeber nun in der Pflicht aus der Deckung hervorzukommen. Die Hinhaltetaktik muss endlich aufhören. Begleitet wurden die Gespräche von einem lautstarken Autokorso, bei dem rund 350 Beschäftigte ihren Unmut vor dem Verhandlungslokal Ausdruck verliehen haben.

„Die fadenscheinigen Argumente der Arbeitgeber sind nicht belastbar. Wirtschaftsseitig findet eine Erholung statt, von der auch die Beschäftigten profitieren müssen. Es kann nicht sein, dass die Lasten der Pandemie von den Schultern der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gestemmt werden müssen, sie aber nicht von dem Aufschwung profitieren sollen. Den Unmut darüber haben in den vergangenen Wochen mehr als 100.000 Beschäftigte alleine im IG Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie bei Volkswagen zum Ausdruck gebracht. Während wir die Zukunft gestalten, Beschäftigung sichern und die Kaufkraft stärken wollen, haben die Arbeitgeber nur lauwarme Worte parat. Damit lassen wir und die Beschäftigten uns nicht abspeisen! Es muss jetzt Schluss sein mit der Zukunftsverweigerung der Arbeitgeber.“, erklärt Thorsten Gröger heute in Hannover.

„Das Signal, das die Arbeitgeber uns senden ist unmissverständlich. Sie haben es nun zu verantworten, dass die Situation weiter eskaliert. Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben werden auch in den kommenden Wochen ihrem Unmut mit wachsender Intensität Ausdruck verleihen. Wie lange dies notwendig ist, liegt einzig und alleine bei den Arbeitgebern!“, fährt Gröger fort.

„Eine weitere Nullrunde werden wir, in Anbetracht der wirtschaftlichen Prognosen und der Stagnation der Entgelte seit drei Jahren, nicht tolerieren. Die hart arbeitenden Beschäftigten brauchen mehr Geld, klare Verbindlichkeiten hinsichtlich Fragen der Beschäftigungs- und Standortsicherung und Antworten auf die drängenden Fragen des Strukturwandels. NiedersachsenMetall muss einen substanziellen Vorschlag am Verhandlungstisch präsentieren und endlich die sperrige Blockadehaltung aufgeben!“, so Gröger abschließend.

Quelle: dubisthalle.de