Die GDL hat erneut Streiks vom 21. August bis zum 25. August angekündigt. Der Druck auf die Lokführergewerkschaft wächst und sie wird von konkurrierenden Gewerkschaften aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurück zu kehren.
Am Samstag soll erneut der Güterverkehr bei der Deutschen Bahn bestreikt werden, wie der GDL-Vorsitzende Weselsky heute ankündigte. Ab Montagfrüh soll dann auch der Personenverkehr bestreikt werden.
Weselsky betonte, man habe erneut auf das Reisewochenende Rücksicht genommen, könne dies jedoch für die Zukunft nicht garantieren. Er mahnte eine verbessertes Angebot der Deutschen Bahn an.
Die GDL gerät für die Fortführung der Streiks zunehmend unter Druck, so äußerte der DGB-Vorsitzende Hoffmann, noch vor der Ankündigung des nächsten Streiks, Zweifel daran, ob ein solcher Streik legitim sei, da die meisten Arbeiter:innen bei der Deutschen Bahn Mitglieder der DGB-Gewerkschaft EVG seien.
Auch die EVG selbst, vertreten durch ihren Vorsitzenden, Klaus-Dieter Hommel, gab sich kämpferisch. Die EVG hatte in weiser Voraussicht ein Sonderkündigungsrecht für den Tarifvertrag, den sie abgeschlossen hatte ausgehandelt, sollte es zu „wesentlich anderen Abschlüssen“ mit anderen Gewerkschaften kommen.
Die Logik liegt auf der Hand: Sollte der Abschluss der GDL materiell deutlich besser werden, als der der EVG, hätten Beschäftigte einen handfesten Grund, zur bisher deutlich kleineren GDL zu wechseln. Dies will natürlich die EVG ebenso wie die Deutsche Bahn selbst verhindern.
Hommel erklärt damit indirekt selber, warum seine Hoffnung, dass sich DB und GDL ohne weiteren Arbeitskampf einigen würden, nicht so einfach realisiert werden wird. Der GDL geht es um ihre Existenz, aber für die Deutsche Bahn geht es nicht nur um die Bezahlung der GDL-Beschäftigten, sondern mittelbar um die Bezahlung und das Lohnniveau aller Beschäftigten im Konzern.
Quelle: Perspektive Online