Erstmalig legen die Beschäftigten der Firma bofrost* an drei Standorten zeitgleich ihre Arbeit nieder. Die Gewerkschaft ver.di ruft am 6. Juli 2021 ab 4 Uhr ganztägig die Kolleginnen und Kollegen in den Standorten Delitzsch, Benndorfer Landstraße 1; Adorf, Adorfer Hauptstraße 18 und Malschwitz, Gewerbepark am Stausee zum Streik auf.
Am 9., 10. und 11. Juni 2021 haben die jeweils voneinander getrennten Verhandlungen für einen Tarifvertrag für die bofrost* Niederlassungen in Delitzsch, Adorf und Malschwitz stattgefunden.
Die drei ver.di-Tarifkommissionen haben den Arbeitgeber aufgefordert, die gültigen Tarifverträge für den Groß- und Außenhandel des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen für die drei Standorte in Sachsen anzuerkennen.
Die Arbeitgeber lehnten dies ab und behaupteten, dass die Beschäftigten bei bofrost* schon sehr gutes Geld bekommen. Wir erwiderten, dass Tarif und Provision in einem Missverhältnis stehen. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort benötigen eine höhere Grundsicherung (Tarif). Ein tarifliches Grundgehalt ist unverzichtbar, es muss existenzsichernd sein.
„Bei bofrost* geht es den Beschäftigten darum, endlich nach Flächentarif bezahlt zu werden. bofrost* hingegen hält an seinem „verdrehten“ Modell fest, wonach die umsatzabhängige Provisionszahlung den Löwenanteil des monatlichen Gehalts ausmacht. Das Unternehmen wälzt damit das volle Risiko auf seine Beschäftigten ab! Offensichtlich ist am Verhandlungstisch alleine keine Lösung zu er-reichen. Deshalb treten die Beschäftigten in den Streik“, sagt ver.di-Verhandlungsführerin Sylke Hustan.
Quelle: Leipziger Zeitung