Im Sommer 2020 haben Gewerkschaft und Betriebsrat beim Desserthersteller in Elsterwerda Beschäftigte befragt, ob um höhere Löhne gekämpft werden soll. Mehrheitliche Zustimmung war das Ergebnis. Nun droht der Arbeitskampf.
In dieser Woche haben bei Milchverarbeiter ODW in Elsterwerda Gespräche von Gewerkschaft und Betriebsrat mit der Geschäftsführung mit dem Ziel, höhere Löhne zu erzielen, stattgefunden. Das Ergebnis, so der Gewerkschaftssekretär Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Ingolf Fechner, sei ernüchternd ausgefallen.
„Die Geschäftsführung hat Lohnerhöhungen und die Angleichung an den Tarifvertrag Milchwirtschaft in Ostdeutschland abgelehnt“, so der Gewerkschaftssekretär. Nun stünden die Zeichen auf Arbeitskampf. Ein Warnstreik sei angekündigt worden.
Gewerkschaft und Betriebsrat hatten sich in einer Befragung unter den Gewerkschaftsmitgliedern im Sommer dieses Jahres das nötige Votum für diese Aktion eingeholt und große Zustimmung für den Arbeitskampf erfahren.
500 Euro brutto weniger
Ingolf Fechner erläutert: „Im 30. Jahr der deutschen Einheit müssen wir doch nun wenigstens die Konditionen des Tarifvertrages Ost erreichen.“ Momentan würde Beschäftigte am Standort Elsterwerda etwa 500 Euro brutto monatlich weniger verdienen als ihre Kollegen an anderen ostdeutschen Standorten. Der Tariflohn Ost bewege sich im unteren Drittel des Tariflohns West. „Das wollen sich die Elsterwerdaer nicht mehr bieten lassen“, so Ingolf Fechner.
Im Dezember 2010 hatte ODW nach Verhandlungen mit der Royal FrieslandCampina N.V. den Standort in Elsterwerda mit damals knapp 350 Mitarbeitern übernommen. Stand November 2019 gab es knapp 200 Beschäftigte.
Quelle: Lausitzer Rundschau