Mitten in der Rezession droht der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ein harter Tarifkampf. Die Arbeitgeber haben nun ihr Angebot vorgelegt: erst mal eine Nullrunde. Die Gewerkschaft rüstet sich bereits für Warnstreiks.
Zwei Wochen vor Ablauf der Friedenspflicht in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie sind die Fronten verhärtet. Die Arbeitgeber wollen eine Nullrunde im laufenden Jahr. Obendrein sollen Betrieben in der Krise automatisch vom Tarifvertrag abweichen dürfen – etwa beim Weihnachts- und Urlaubsgeld oder bei den Arbeitszeiten.
Höhere Löhne erst ab Mitte 2022?
Nach einer Nullrunde 2021 bietet der Arbeitgeberverband vbm für das erste Halbjahr 2022 eine Einmalzahlung an und im zweiten Halbjahr 2022 eine Tariferhöhung für mindestens 12 Monate.
Arbeitgeber sehen keinen Verteilungsspielraum
vbm-Verhandlungsführerin Angelique Renkhoff-Mücke sieht für das laufende Jahr keinen Verteilungsspielraum, wie sie nach der heute ergebnislos beendeten dritten Tarifrunde sagte. Die Betriebe kämpften mit dem Strukturwandel und der Corona-Pandemie. Von den 840.000 Beschäftigten der Metallbranche in Bayern seien 125.000 in Kurzarbeit, so Renkhoff-Mücke.
Gewerkschaft rüstet sich für Streiks ab März
Der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter Johann Horn zeigte sich nach der dritten Verhandlungsrunde enttäuscht – insbesondere von dem Vorschlag, dass Betrieben das Recht eingeräumt werden soll, automatisch vom Tarifvertrag abweichen zu dürfen. Für Horn kommt das nicht in Frage.
IG Metall Plus von vier Prozent
Trotz Krise fordert die IG Metall vier Prozent mehr Lohn. Die könnten aber auch eingesetzt werden, um kürzere Arbeitszeiten mit einem teilweisen Lohnausgleich durchzusetzen. Er drohte mit Warnstreiks nach dem 2. März. Dann endet die Friedenspflicht.
Quelle: Bayerischer Rundfunk