Streik bei Amazon: Beschäftigte kämpfen für Weihnachtsgeld

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Seit dem Beginn der Nachtschicht wird der Online-Versandhändler Amazon in Graben bei Augsburg wieder bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi fordert ein tarifliches Weihnachtsgeld und nennt die bisherige Zahlung des Unternehmens „mickrig“.

Erneut streiken die Beschäftigten beim Online-Versandhändler Amazon in Graben. Mit Beginn der Nachtschicht hat die Gewerkschaft Verdi zu einem mehrtägigen Streik aufgerufen.

Verdi fordert ein tarifliches Weihnachtsgeld. Stattdessen habe es für die Amazon-Mitarbeiter nur eine „mickrige Jahressonderzahlung in Höhe von 400 Euro brutto“ gegeben, so Gewerkschaftssekretärin Sylwia Lech. „Immenser Druck, immer höhere Anforderungen und mangelnde Wertschätzung der Beschäftigten haben das Fass zum Überlaufen gebracht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft.

Verdi: Weihnachtsgeld ist kein Luxus

Verdi weist darauf hin, dass ein Weihnachtsgeld für viele Arbeitnehmer kein Luxus sei, denn „mit dem Weihnachtsgeld werden aufgeschobene Zahlungen beglichen“, erklärt Lech. Der normale Monatslohn reiche nicht für Zahnersatz, Geschenke oder Autoreparaturen.

Ohne Streikaktionen würde Amazon keine Sonderzuschläge oder Bonuszahlungen leisten, sagt die Gewerkschaftssekretärin: „Dies macht Amazon nur, wenn wir sie bestreiken und auch nur in dieser Zeit, um die Beschäftigten wieder an den Arbeitsplatz zurückzulocken.“ Erst vor knapp drei Wochen hatten die Beschäftigten bei Amazon zum Auftakt des „Black Friday“ gestreikt.

Amazon: Keine Auswirkungen auf Paket-Auslieferung

PR-Manager Michael Schneider von Amazon erklärte am Montag gegenüber dem BR, dass keine Auswirkungen des Streiks auf die Auslieferung von Paketen spürbar seien. Die meisten Mitarbeiter in Graben arbeiten laut Schneider normal. Der Sprecher erklärte, dass „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Amazon bereits von exzellenten Löhnen, exzellenten Zusatzleistungen und exzellenten Karrierechancen profitieren.“ Der Einstiegslohn in Graben starte bei umgerechnet 12,12 Euro brutto pro Stunde. Nach zwei Jahren liege er bei 14,51 Euro.

Quelle: Bayerischer Rundfunk