Mit einer Reihe von Warnstreiks hat die Gewerkschaft Verdi diese Woche den Arbeitskampf im öffentlichen Dienst eingeläutet. Die Kommunen verweisen auf leere Kassen. Nun soll es auch im öffentlichen Nahverkehr bundesweit zu Warnstreiks kommen. Viele Pendler fragen sich jetzt: Betrifft es auch meine Stadt?
Hier finden Sie eine Übersicht über die bereits bekannten Streik-Orte. Diese kann sich aber noch bis Dienstag erweitern.
Nordrhein-Westfalen
Viele Verkehrsunternehmen haben bereits den Bahnverkehr und große Teile des Busangebots gestrichen. Nicht von dem Ausstand betroffen sind die Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn und der anderen Eisenbahngesellschaften.
- Düsseldorf: Berufstätige und Schüler müssen am kommenden Dienstag mit erheblichen Problemen auf dem Weg zur Arbeit und zum Unterricht rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem flächendeckenden und ganztägigen Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr Nordrhein-Westfalens aufgerufen. Viele Verkehrsunternehmen haben bereits den Bahnverkehr und große Teile des Busangebots gestrichen. Nicht von dem Ausstand betroffen sind die Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn und der anderen Eisenbahngesellschaften.
- Köln: Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) kündigten an, dass ab Dienstag, 3 Uhr, keine Stadtbahnen fahren werden und nur durch Subunternehmen durchgeführte Busfahrten erfolgen könnten. Es müsse mit „erheblichen Kapazitätsengpässen“ und Verspätungen gerechnet werden. Der Betrieb solle am Mittwochmorgen um 3.00 Uhr wieder beginnen.
Dortmund: Bei den Dortmunder Verkehrsbetrieben hieß es, der Streik werde den Nahverkehr in der Stadt „komplett stilllegen“. - Bochum: Auch in Bochum soll der Nahverkehr komplett ausfallen, auch Fahrten durch Fremdunternehmen werde es nicht geben, teilte das Verkehrsunternehmen Bogestra mit.
Nicht am Warnstreik teilnehmen würden Beschäftigte der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft, der Bahnen der Stadt Monheim und der Stadtwerke Gütersloh.
Vereinzelt würden auch Beschäftigte des privaten Omnibusgewerbes in NRW die Arbeit niederlegen, kündigte Verdi an.
In NRW gehe es um die Arbeitsbedingungen von 30.000 Beschäftigten.
Niedersachsen/Bremen
Am Dienstag (29.9.) soll der öffentliche Nahverkehr in folgenden Städten lahmgelegt werden:
- Hannover
- Bremen
- Braunschweig
- Wolfsburg
- Göttingen
- Goslar
- Osnabrück
Etwa 6.000 Beschäftigte seien aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, teilte der Verdi-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen mit.
Hamburg
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes sind am Samstag die Mitarbeiter der Hamburger Recyclinghöfe zu Warnstreiks aufgerufen. Fünf der derzeit elf geöffneten Recyclinghöfe seien von dem Arbeitskampf betroffen, teilte ein Sprecher der Stadtreinigung mit. «Wir raten davon ab, die Recyclinghöfe aufzusuchen, weil wir einen regulären Betrieb nicht garantieren können», sagte er.
Aufgerufen sind die Mitarbeiter von Recyclinghöfen in Bergedorf, Harburg, Niendorf, Sasel und Wandsbek
Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz sollen folgende Städte bestreikt werden:
- Mainz
- Kaiserslautern
- Pirmasens
- Trier
Hier sollen nach dem Willen der Gewerkschaft Busse und Straßenbahnen von 3.00 Uhr früh bis Schichtende in den Depots bleiben.
Hessen
In Hessen sollen folgende Städte bestreikt werden:
- Frankfurt
- Kassel
In Frankfurt wird am kommenden Dienstag mit massiven Einschränkungen bei den U- und Straßenbahnen gerechnet. Es sei zu vermuten, dass ab etwa 3.00 Uhr für 24 Stunden alle neun U-Bahn-Linien und zehn Straßenbahnlinien betroffen seien, erklärte die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiq am Freitag. Dies werde «viele Fahrgäste schmerzhaft treffen». Auch in Kassel wird ein Warnstreik erwartet.
Laut der Nahverkehrsgesellschaft werden in Frankfurt S-Bahnen, Regionalzüge und Buslinien planmäßig verkehren, so dass sie als Alternative genutzt werden könnten. Fahrgästen wurde empfohlen, möglichst kurz vor Fahrtantritt noch einmal aktuelle Informationen einzuholen.
Gesicherte Informationen habe man allerdings noch nicht. Man werde im Internet, auf den Social-Media-Kanälen und mit Hinweisen insbesondere an die Radiosender regelmäßig und möglichst aktuell informieren.
Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) erklärte, dass wegen eines Aufrufs von Verdi am Dienstag voraussichtlich keine Busse und Straßenbahnen in Kassel sowie in mehreren Vororten fahren. Auch die Regiotrams – Straßenbahnverbindungen ins Umland – würden in Kassel nicht mehr fahren. Außerhalb der Stadt solle auf drei Regiotram-Linien der Verkehr aufrechterhalten werden. Busse des Nordhessischen Verkehrsverbundes NVV stünden Fahrgästen als Alternative zur Verfügung.
Bayern
In Bayern sollen folgende Städte bestreikt werden:
München: Die Warnstreiks sollen am Montag zu Schließungen in einigen Kliniken, Teilen der Stadtverwaltung, den Stadtwerken München sowie den Stadtbibliotheken und städtischen Kinderbetreuungsstätten führen. Wie viele Kinderbetreuungsstätten genau am Montag geschlossen bleiben, konnte Verdi auf Nachfrage der Süddeutschen Zeitung nicht sagen, man gehe aber von einer „zweistelligen, eventuell sogar dreistelligen Zahl“ aus.
Quelle: RTL