Spaltung und Diskriminierung sind im Kapitalismus allgegenwärtig, wie Unterdrückung und Ausbeutung. Nicht nur auf der Straße oder in den Nachrichten können wir den Anstieg von Rassismus und Sexismus, welcher mit dem allgemeinen Rechtsruck in der Gesellschaft einhergeht, beobachten und fühlen. Unser Arbeitsplatz stellt dabei keineswegs eine Ausnahme dar. Denn genau hier sollen die Spaltungsmechanismen besonders wirken, denn bei einer gespaltenen Arbeiter:innenbewegung, die nicht in der Lage ist die Zahnräder der Fabriken und die öffentliche Versorgung lahmzulegen, braucht der Kapitalist sich nicht um seinen Profit sorgen.
Hinter dem Sexismus steckt das älteste Unterdrückungswerkzeug der Menschheit: das Patriarchat. Das Patriarchat ist eng verwoben mit dem Kapitalismus. Frauen erleben hierbei doppelte Ausbeutung und Unterdrückung. Doch auch LGBTI+ Personen werden im Patriarchat unterdrückt. Da helfen auch so scheinheilige toleranten und fortschrittlichen Maßnahmen, wie pinkwahsing bei der Bundeswehr oder den Regenbogenfahnen vor den Rathäusern während des CSD, nicht. Die Herrschenden geben sich als tolerant, damit sie im nächsten Krieg sagen können, dass die die Demokratie verteidigen. Gleichzeitig können sie die von der Arbeiter:innenklasse erkämpften Gesetze sofort wieder zurücknehmen. Das können wir gerade in so vielen Ländern der Welt beobachten: Russland, Georgien, Ghana und viele mehr verschärfen gerade ihre Gesetze, um LGBTI+ Personen zu unterdrücken.
Wir können also sehen, dass die Unterdrückung von LGBTI+ Personen nicht nur im Internet oder auf der Straße stattfindet. Die Unterdrückung findet auch direkt vor unseren eigenen Nase, am Arbeitsplatz, statt. Knapp die Hälfte der LGBTI+ Personen erleben Diskriminierung am Arbeitsplatz. Seien es unangenehme Fragen oder Bemerkungen aufgrund körperlicher Eigenschaften bis hin zu Gewalt.
Eine solche Diskriminierung der Chefs, aber auch den Mitarbeiter:innen selbst führt bei den Betroffenen erhöht zu chronischem Stress, Depressionen und Angstzuständen.
Neben der Diskriminierung sind viele Transpersonen davon betroffen, dass ihnen Fort- und Weiterbildungen erschwert oder gar nicht erst ermöglicht werden. Die hinzukommende Isolierung im Arbeitsumfeld führt dann dazu, dass Transpersonen faktisch gar nicht ermutigt sind, für sich und für ihre Kolleg:innen einzustehen und damit umso mehr an Jobs mit niedrigen Löhnen verbunden mit der fortlaufenden Unterdrückung und erhöhten Ausbeutung gebunden werden.
Mit dem neuen „Selbstbestimmungsgesetz“ geben die Herrschenden jetzt per Gesetz die Freiheit den Namen und das Geschlecht zu ändern. Doch für eine echte Akzeptanz in unserer Klasse müssen wir weiterhin erkämpfen!
Die Kapitalist:innen lachen sich bei dem Anblick ins Fäustchen, dass die Arbeiter:innen sich gegenseitig anhand von Geschlecht, Herkunft usw. spalten und damit widerstandslos knechten lassen, anstatt sich zu vereinen und den Bossen mal so richtig die Hölle heiß zu machen!
Wir dürfen also nicht länger zulassen, dass Spaltung anhand von Geschlecht oder Herkunft stattfindet. Vereinigen wir uns im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und eine Gesellschaft, in der Spaltung und Unterdrückung auf dem Trümmerhaufen der Geschichte landet. Lasst uns also rund um den Tag gegen transfeindliche Gewalt mit unseren Kolleg:innen über Patriarchat und die Befreiung der Geschlechter sprechen.
Wir als Arbeiter.innen haben viel mehr gemeinsam als wir denken. Lassen wir uns also nicht von den Kapitalist:innen an der Nase herumführen und uns stattdessen im Kampf für den Sozialismus vereinigen!