Über 80 Tage Streik der mutigen Kumpel von El Cerrejón

Seit über 80 Tagen streiken die Kumpel des El Cerrejón, der längste Streik in der Geschichte dieses gigantischen Übertage-Kohlebergwerks. Die Ausdauer der kämpferischen Bergarbeiter ist ein Vorbild und bekommt international Unterstützung. Die Fronten sind unversöhnlich.

Die Konzernleitung versucht um jeden Preis vor allem die Einfuehrung der Zwölf-Stunden-Schichten durchsetzen. Die Bergleute und ihre Gewerkschaft Sintracarbón lehnen diese „Todeschichten“, wie sie es nennen, unbedingt ab – und das völlig zu Recht: Weil sie die Gesundheit der Kumpel unerträglich ruinieren, ein geregeltes Familienleben unmöglich machen und weil die Streichung einer Schicht zur Vernichtung von circa 1200 Arbeitsplätzen führen würden.

Der Hintergrund ist der, dass das internationale Monopol Cerrejón nicht nur die Absatzeinbrüche als Folgen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise und Corona-Krise kompensieren will, sondern darauf drängt, als weltweiter Gewinner aus der Krise herauszukommen. Das soll entsprechend ihrer nur auf den Maximalprofit fixierten Sicht natürlich zu Lasten der Bergleute und ihrer Familien geschehen.

Nachdem Verhandlungen und auch das Eingreifen des Arbeitsministeriums gescheitert sind, setzt der Bergbaukonzern Cerrejón auf eine Zwangsschlichtung der Regierung. Sintracarbón erklärt, diese nicht anzuerkennen. Die Gewerkschaft beruft sich darauf, dass die „Zuständigkeit für die Einberufung eines Schiedsgerichts nur dann erworben wird, wenn beide Parteien darum ersuchen und die Gewerkschaft dies nicht getan hat.“ Die Gewerkschaft tut gut daran, nicht auf die Regierung und Justiz, sondern auf die Kampfkraft der Kumpel und die große Solidarität der Arbeiter und Bevölkerung in Kolumbien und international zu bauen.

Unter dem faschistoiden Präsidenten Ivan Duque hat die Regierung ihre arbeiterfeindliche Haltung mit ihrem Krisenmanagement zugunsten des internationalen Finanzkapitals und brutaler Repression gegenüber fortschrittliche Kräfte zigfach bewiesen. Die Arbeitereinheit wächst dagegen weltweit in den Kämpfen der Bergleute von Belarus, aus der Türkei über Südafrika und Indien bis nach Kolumbien. Für die gegenseitige Zusammenarbeit und Stärkung über die Ländergrenzen hinweg ist das auf der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz beschlossene Kampfprogramm eine wichtige Grundlage (siehe www.minersconference.org).

Quelle: Rote Fahne News