In den vergangenen Nächten haben sich IG Metall und die Kapitalverbände der Stahl-, Metall- und Elektroindustrie auf Vereinbarungen für neue Tariferträge geeinigt. Der Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie in NRW soll nun auf alle Tarifgebiete ausgeweitet werden. Dabei hat die Gewerkschaft erneut auf tabellenwirksame Lohnerhöhungen verzichtet. IG Metall und Kapitalverbände zeigen sich in sozialpartnerschaftlicher Manier äußerst zufrieden mit dem gemeinsamen Ergebnis.
Ähnlich wie schon bei der doppelten Nullrunde 2020 gucken die Arbeiter:innen der wichtigste Industriezweige Deutschlands für weitere Jahre in die Röhre und bekommen keine Lohnerhöhungen. Stattdessen wurden Einmalzahlungen und sogenannte „Sonderzahlungen“ vereinbart. Laut IG Metall ergibt sich aus den vereinbarten Zahlungen ein zur Verfügung stehendes Volumen von umgerechnet 2-2,3% des Lohns. Zuvor hatte die Gewerkschaft mindestens 4% gefordert.
Ob die Arbeiter:innen von diesen Geldern jedoch überhaupt etwas sehen steht noch vollkommen in den Sternen. Den Konzernen soll es jeweils freigestellt werden die Gelder nicht auszuzahlen, sondern zur „Arbeitsplatzsicherung“ zu nutzen und mit den Gehältern der Arbeiter:innen die Reduzierung der Arbeitszeit zu finanzieren.
In den Verhandlungen setzte die IG Metall lediglich auf begrenzte Warnstreiks und immer wieder kehrenden Ankündigen dass sie ja eigentlich gar nicht streiken wolle. Die Kapitalverbände quittierten diese Passivität mit dreistem Auftreten ohne jedes Angebot.
Es gilt jetzt Widerstand gegen diesen Abschluss in den Betrieben zu organisieren, um wirkliche Lohnerhöhungen in allen Betrieben der Stahl-, Metall- und Elektroindustrie durchzusetzen. Dies geht nur durch die Organisierung und Durchführung von wirklichen Streiks die den Unternehmen Wehtun und die wirkliche Kampfbereitschaft der Belegschaften zeigen. Das Kapital muss diese Krise bezahlen nicht wir Arbeiter:innen! Wir bleiben dabei diese Krise nicht auf unserem Rücken austragen!