Die Gewerkschaft Verdi fordert im Einzel- und Versandhandel eine Lohnerhöhung und kritisiert die geringe Wertschätzung der Handelskonzerne gegenüber ihren Beschäftigten. Deswegen wird unter anderem in Mittel- und Oberfranken die Arbeit niedergelegt.
Am Freitag sind die Streiks im bayerischen Einzel- und Versandhandel in Mittel- und Oberfranken in eine neue Runde gegangen. Dazu aufgerufen hatte in ganz Bayern die Gewerkschaft Verdi.
Belegschaft von H&M in Nürnberg und Marktkauf in Hof streikt
In Nürnberg wurde unter anderem in den Geschäften der Modehauskette H&M gestreikt. Außerdem beteiligte sich in Hof der Lebensmittelhändler Marktkauf, sowie Media Markt in Bayreuth. Die Gewerkschaft kritisiert, dass Handelskonzerne trotz der großen Umsatzsteigerung während der Corona-Pandemie keine Löhne erhöhen. Gefordert wird, dass Löhne und Gehälter – auch für Auszubildende – um 4,5 Prozent und 45 Euro im Monat steigen. Verdi will außerdem im Einzel- und Versandhandel eine Erhöhung des Stundenlohns auf 12,50 Euro erreichen. Gleichzeitig sollen Tarifverträge zwölf Monate laufen.
Verdi kritisiert: Wertschätzung zu gering
Gerade in der aktuellen Coronakrise seien Arbeitsbedingen der Beschäftigten deutlich erschwert worden, heißt es von Verdi weiter. Eine Wertschätzung sei demnach eine Tariferhöhung. Mit den aktuellen Löhnen würden viele Mitarbeitenden Armut im Alter fürchten. Bayernweit wird in knapp 60 Betrieben die Arbeit niedergelegt. Aufgrund der anhaltenden Pandemie und den damit verbundenen Schutz- und Hygienemaßnahmen sind nur kurze Aktionen vor den jeweiligen Betrieben geplant.
Streiks seit Mitte Mai
Die ersten bayerischen Streikaktionen fanden bereits Mitte Mai statt. Vorangegangen war hier der Auftakt der Tarifverhandlungen im bayerischen Handel. Die dritte Verhandlungsrunde im Einzelhandel ist für den 29. Juni geplant.
Quelle: Bayerischer Rundfunk