Berlin und Brandenburg: Erneuter Warnstreik bei den Banken

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Ver.di hat die Angestellten im Bankenwesen in Berlin und Brandenburg zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. In den festgefahrenen Tarifverhandlungen lässt die Gewerkschaft wichtige Fragen offen.

Heute und morgen sind die Angestellten im Bankenwesen in Berlin und Brandenburg zum Warnstreik aufgerufen. Dieser betrifft sowohl öffentliche wie auch private Banken. Bereits Ende Januar hatte es einen ersten Warnstreik in den Callcentern der Postbank und einzelnen Filialen gegeben. Zuvor war ein Verhandlungstermin für neue Tarifverträge im Bankenwesen erfolglos verlaufen.

Heute rief die ver.di zu einer Streikkundgebung um 10 Uhr vor der Investitionsbank des Landes Brandenburg für 60 Kolleg:innen auf.

Was fordern die Gewerkschaften?

Die Gewerkschaft stellt sowohl für die privaten als auch die staatlichen Banken Forderungen auf. Für beide Gruppen fordert sie eine Gehaltserhöhung von 4,5 Prozent über eine Laufzeit von zwölf Monaten. Im Januar hatten die Banken noch eine Laufzeit von 36 Monaten vorgeschlagen.

So oder so dürfte diese Forderung aber zu einer Reallohnsenkung führen, vor allem, weil die Teuerung aufgrund des Kriegs in der Ukraine noch weiter anzieht. Zudem wird ein Wahlrecht zwischen Arbeit und Freizeit gefordert, außerdem für die öffentlichen Banken eine soziale Komponente von 150 Euro und das Recht, bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit mobil zu bewältigen. Dafür soll es auch eine Erstausstattungspauschale von 1.500 Euro geben.

Der Deutsche Bankangestelltenverband dagegen will 4,8 Prozent Lohnerhöhung und eine Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde auf 38 Wochenstunden durchsetzen. Die Banken sind bisher nicht bereit, darauf einzugehen.

Bei den privaten Banken ist man zu einer Lohnerhöhung um 3,2 Prozent in drei Schritten bereit, bei den öffentlichen zu 3 Prozent sowie einer Corona-Sonderzahlung.

Die Frage der Stellenstreichungen bleibt unberührt

Ein Problem, das in den öffentlichen Erklärungen der von ver.di zum Warnstreik keine Rolle spielt, ist das der Stellenstreichungen. Erst vor einer Woche kündigte die Commerzbank an, 4.300 Stellen zu streichen und 400 Filialen dicht zu machen. Tatsächlich sind schon länger Stellenstreichungen geplant und in den jeweiligen Filialen schon seit Monaten Thema. Die Arbeitsplätze werden insbesondere in Klein- und Mittelstädten gestrichen oder auf einen Bruchteil der vorherigen Belegschaft reduziert.

Quelle: Perspektive Online