Wieder einmal LKW-Fahrerstreik in Gräfenhausen bei Darmstadt. Wieder einmal ist es der gleiche polnische Spediteur Lukasz Mazur, der wie schon im April negativ durch Lohnprellerei auf sich aufmerksam macht.
Über ein Dutzend georgische Fahrer, die seit Mai kein Gehalt mehr bekommen haben, wollen ihren ausstehenden Lohn mit einem Streik erkämpfen.
Zum Teil schon mit Erfolg: Ein Teil der Rückstände wurden nach Aussage des niederländischen Gewerkschafters Edwin Atema bereits überwiesen, weil das Transportunternehmen keinen Ärger mit den Kund:innen haben will.
Beim letzten Streik im April haben die Fernfahrer es nach einem sechswöchigen Streik geschafft, bis auf den letzten Cent die ausstehenden Zahlungen zu erkämpfen.
Auch als Mazur mit Schlägertrupps anrückte, um den Streik zu brechen, blieben die Fahrer standhaft. Diese Fahrer haben gezeigt, wie Klassenkampf in der Praxis konkret aussehen kann. Nicht lang schnacken, einfach machen.
Sowohl der erfolgreiche Kampf im April als auch der jetzige Streik sollten uns als Arbeiter:innenklasse Mut geben. „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“ – der Ausspruch passt hier wie die Faust aufs Auge.
Es gibt viele Missstände bei den Arbeitsbedingungen von LKW-Fahrer:innen: Zeitdruck, Hungerlöhne, Parkplatzmangel, lange Arbeitszeiten, Schikane durch die Polizei und unverschämte Kund:innen, die Fahrer:innen behandeln wie Menschen dritter Klasse. Man könnte die Liste ewig weiter führen.
Die Fahrer in Gräfenhausen haben die Antwort auf die Frage geliefert, wie man gegen all diese Missstände vorgehen kann: Selbstorganisiert für die gemeinsamen Interessen kämpfen!