In den kommenden Ausbildungsjahren 2021 und 2022 wird es deutlich weniger Ausbildungsplätze als noch in den Vorjahren geben. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) plant ein Zehntel der ausbildungsberechtigten Betriebe ihr Angebot an Lehrstellen einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten.
Die Wirtschaftskrise und Coronapandemie haben auch für den Ausbildungsmarkt weitreichende Konsequenzen. Aus einer aktuellen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem Dezember 2020 geht hervor, dass drei von zehn Betrieben in Deutschland angeben, stark unter der Coronapandemie zu leiden. Eine Folge davon ist das Einschränken des Ausbildungsangebots in vielen Betrieben.
Laut der IAB-Studie ergeben sich bei unterschiedlichen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen deutliche Unterschiede im Rückgang des geplanten Ausbildungsangebots. So geben 14 Prozent der ausbildungsberechtigten Kleinstbetriebe an, im kommenden Ausbildungsjahr weniger Auszubildende einzustellen. Bei Großbetrieben sind es dagegen 6 Prozent der Betriebe, die weniger Lehrstellen besetzen wollen. Insgesamt plant nur ein Drittel der ausbildungsberechtigten Betriebe überhaupt auszubilden.
Die meisten Ausbildungsplätze werden unterdessen im Gastgewerbe wegfallen. Hier geben 28 Prozent der Betriebe an, aufgrund der aktuellen Situation ihr Ausbildungsangebot zurück zu fahren oder ganz zu streichen. Im Groß- und Einzelhandel sind es rund 12 Prozent und im Verarbeitenden Gewerbe 10 Prozent der Unternehmen die weniger ausbilden werden.
Als Grund dafür nennt mit 93 Prozent ein Großteil der Betriebe, die ihr Ausbildungsplatzangebot zurückfahren oder ganz einstellen wollen, die unsicheren Geschäftserwartungen durch die Coronapandemie. Finanzielle Gründe geben 71 Prozent der Betriebe an. 34 Prozent nennen außerdem mangelnde räumliche und personelle Kapazitäten als Ursache für das eingeschränkte Ausbildungsangebot. Weitere 33 Prozent geben an, dass die Rekrutierung von Auszubildenden derzeit schwierig sei, unter anderem weil krisenbedingt keine Ausbildungsmessen in persona oder Praktika durchgeführt werden können. 31 Prozent der befragten Betriebe erwarten außerdem, nicht genügend geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden.
Als Folge der verringerten Ausbildungsplätze dürften vor allem Schülerinnen und Schüler mit keinem oder niedrigem Schulabschluss größere Schwierigkeiten haben einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Quelle: Perspektive Online