Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Funke Mediengruppe haben am Mittwoch wieder protestiert – gegen die Schließung des Druckhauses in Erfurt-Bindersleben. Vom Aus der Druckerei wären 240 Beschäftigte betroffen.
Am Mittwoch haben erneut Beschäftigte der Funke Druckzentrum Thüringen GmbH gegen die geplante Schließung des Druckhauses in Erfurt-Bindersleben protestiert. Laut Gewerkschaftssekretär Thomas Bittner waren am Morgen 25 Druckerei-Beschäftigte von der Frühschicht vor Ort. Bereits in der vergangenen Nacht hatten 40 Beschäftigte gestreikt.
Thüringer Zeitungen online verfügbar
Wegen des Streiks erschienen die Thüringer Allgemeine, Thüringische Landeszeitung und Ostthüringer Zeitung am Mittwoch in einer gemeinsamen Notausgabe. In den Redaktionen seien die Zeitungen allerdings in vollem Umfang produziert worden, teilten die Chefredakteure von TA, TLZ und OTZ mit. Die Inhalte könnten demnach für die Dauer des Streiks kostenlos im E-Paper gelesen werden.
Unverständnis bei Funke-Beschäftigten
Viele der Beschäftigten arbeiten nach Angaben von Bittner seit über 30 Jahren in dem Druckzentrum. Sie hätten kein Verständnis für das Vorgehen der Mediengruppe. Aus der Redaktion gebe es vereinzelt Solidaritätsbekundungen für die Streikenden, so Bittner. Aus juristischen Gründen könnten Redaktionsmitarbeiter aber nicht zum Streik aufgerufen werden, da sie nicht zur Funke Druckzentrum Thüringen GmbH gehören.
270 Mitarbeiter betroffen
Im vergangenen Jahr hatte die Funke Mediengruppe mit Hauptsitz in Essen angekündigt, wegen sinkender Zeitungsauflagen und alter Druckmaschinen Ende 2021 ihr Druckzentrum in Erfurt zu schließen. Von dem Aus des Druckzentrums wären 270 Mitarbeiter betroffen. Es handelt sich um die Schließung der letzten Zeitungsdruckerei in Thüringen, wie Bittner sagte.
Quelle. MDR