Öffentlicher Dienst: Warum es sich lohnt zu streiken

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks aufgerufen. Ohne Druck könnten Beschäftigte in Tarifauseinandersetzungen nichts erreichen, meint unser Autor und nennt fünf Gründe für einen Streik.

Erstens: Weil auch in der Krise gilt: Ohne ausreichenden Druck auf die Arbeitgeber können Beschäftigte in Tarifauseinandersetzungen nichts erreichen.

Zweitens: Weil Gewerkschaften, die sich selbst noch ernst nehmen, gar keine andere Wahl haben, als den Druck zu erhöhen, wenn sich die Arbeitgeber den Verhandlungen verweigern – und wie jetzt im öffentlichen Dienst nicht einmal ein Angebot vorlegen.

Drittens: Weil das Argument, die Kassen sind leer, zu jeder Tarifrunde gehört wie Trillerpfeifen und rote Gewerkschaftsfahnen.

Viertens: Weil es nicht sehr glaubwürdig ist, den Helden der Coronakrise, also den Pflegekräften und Kita-Betreuerinnen – um nur einige zu nennen, vom Balkon Applaus zu spenden, in der anschließenden Lohnrunde aber den verdienten Lohn für ihren Einsatz zu verweigern.

Fünftens: Weil Rudelbildung am Arbeitsplatz in Coronazeiten ohnehin problematisch ist. Und das Wesen des Streiks ist nun einmal, dass man nicht zur Arbeit geht. Auch aus Coronaschutzregeln spricht also nichts dagegen.

Quelle: Deutschlandfunk