Streik bei Faethe geht in die vierte Woche

Der Streik der Beschäftigten im Fae­the-Labor geht in die vierte Woche. Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilt, rechnet sie nicht mit einer kurzfristigen Lösung des Tarifstreits.

Bisher habe die Arbeitgeberseite keine Reaktion auf die Streiks beim Faethe-Labor gezeigt. „Der Maßstab der Wertschätzung scheint im Komplex der Abtsbrede jedenfalls in Teilen sehr niedrig angesetzt zu sein“, kommentiert Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG Detmold-Paderborn, das Verhalten der Arbeitgeberseite.

Die Gewerkschaft fordert vom Faethe-Labor einen Einstiegslohn von 16,50 Euro brutto je Stunde als Basis für die Zukunft und weitere Lohnerhöhungen. Ebenso sollen die sonstigen Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge geregelt werden. Der Tariflohn in NRW in der Branche beginne nach Gewerkschaftsangaben bei knapp unter 18,50 Euro. Auf diese Forderungen habe die Arbeitgeberseite bisher nicht reagiert. Kleile: „Lediglich in einem Gespräch vom 17. September dieses Jahres teilte der Rechtsvertreter der Firma mit, dass man keine Tarifverträge mit der NGG schließen werde. Die Geschäftsführung scheint vergessen zu haben, dass es hier um Menschen geht, die immer weiter von der gesellschaftlichen Teilhabe abgeschnitten werden, da durch Preissteigerungen die Kluft zwischen Einkommen und Preissteigerungen immer größer wird.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass die Geschäftsführung auf Gehaltssteigerung oder Gewinne verzichtet, führt der Geschäftsführer der NGG weiter aus.

„Fraglich ist auch, wer die Arbeit im Labor nun macht, da nach unserem Kenntnisstand wohl nur noch eine ganz geringe Anzahl von Beschäftigten die Arbeiten ausführt. Viel gehen dürfte da jedenfalls nicht mehr“, stellt Thorsten Kleile fest. Ein Ende des Tarifkonflikts ist seiner Ansicht nach aktuell nicht in Sicht.

Quelle: Westfalen Blatt