Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post AG hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit ihren seit Mittwoch (9.9.20) stattfindenden Warnstreiks den Druck auf den Arbeitgeber erhöht. Allein am heutigen Samstag (12.9.20) beteiligten sich bis zum Nachmittag rund 4.900 Beschäftigte an den Warnstreiks an verschiedenen Standorten in 14 Bundesländern. Damit haben sich bislang insgesamt mehr als 11.000 Beschäftigte an über 300 Standorten im gesamten Bundesgebiet an den Warnstreikmaßnahmen beteiligt.
„Das ist ein deutliches Zeichen unserer Mitglieder in Richtung Arbeitgeber“, sagte Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt mit der DP AG. „Eine 1,5 prozentige Erhöhung der Entgelte, wie zuletzt vom Arbeitgeber angedeutet, findet bei unseren Mitgliedern keinerlei Akzeptanz. Sie sorgen Tag für Tag für hervorragende Unternehmenszahlen und machen nun klar, dass sie im Gegenzug eine ordentliche Lohnerhöhung verdient haben.“
Der Konzern bestätigt nach eigenen Aussagen, dass er seine Gewinne deutlich steigern konnte und „gestärkt aus der Krise“ herausgehe. Die Hauptversammlung hatte zuletzt eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividendenausschüttung an die Aktionäre beschlossen.
„Der Deutschen Post AG geht es wirtschaftlich gut, das ist für alle offensichtlich. Wir erwarten, dass der Arbeitgeber in der kommenden Verhandlungsrunde auf unsere Forderung einer deutlichen prozentualen Steigerung der Löhne für alle von 5,5 Prozent eingeht“, so Kocsis weiter.
Der nächste Tarifverhandlungstermin findet am 21./22. September 2020 statt.
Quelle: Verdi