Weiter Warnstreiks bei Continental in Babenhausen

Die IG Metall erhöht die Schlagzahl in der Auseinandersetzung mit Continental. Nachdem die Gewerkschaft erst am vergangenen Freitag die Belegschaft zu Warnstreiks aufgerufen hatte, sollen die Conti-Mitarbeiter am Donnerstag (10.12.) für gleiche mehrere Stunden den Betrieb lahmlegen.

Babenhausen – Sowohl in der Nachtschicht von 3 bis 6 Uhr, in der Frühschicht von 11.55 bis 14 Uhr und in der Spätschicht von 14 bis 17 Uhr soll gestreikt werden. Statt vor dem Werk zu demonstrieren, wird mit einem Autokorso nach Offenbach gefahren. Im Delta-Hotel in der Kaiserlei-Straße kommt heute erstmals die Einigungsstelle zusammen, die eine Vereinbarung zum Interessensausgleich und Sozialplan zum Ziel hat.

Daniel Bremm von der IG Metall rechnet damit, dass sich gegen 12 Uhr in Babenhausen 300 bis 400 Autos in Richtung Offenbach in Bewegung setzen werden, darunter auch mindestens fünf Busse. Im geschlossenen Verband und von der Polizei begleitet geht es über die L3116 in Richtung Rodgau, dort auf die B45 bis zum Tannenmühlkreisel, weiter auf der B448 an Obertshausen vorbei auf den Bieberer Berg und durch die Stadt bis zum Kaiserlei.

Bremm rechnet mit 800 bis 1000 Teilnehmern, die schließlich unter Einhaltung der Corona-Auflagen an der um 14.30 Uhr beginnenden Kundgebung vor dem Hotel teilnehmen werden. Mit Ergebnissen rechnet er morgen noch nicht, da es das erste Treffen mit dem neutralen Vorsitzenden, dem ehemaligen Arbeitsrichter Lothar Jordan ist. Mit dem Warnstreik möchte die Gewerkschaft aber auch Druck auf die morgen stattfindenden Verhandlungen für einen Sozialtarifvertrag erhöhen. Bislang habe das Unternehmen nur „Billigangebote“ vorgelegt. Ziel sei es, die bis 2025 geplante Werkschließung und den Verlust von etwa 2 600 Arbeitsplätzen am Standort in Babenhausen für das Unterhemen so teuer zu machen, dass ein Fortbestehen der günstigere Weg sei, so Bremm.

Symbolisch haben Conti-Betriebsratsvorsitzende Anne Nothing und Manfred Nodes vom Aktionsbündnis an den Wunschbaum auf dem Marktplatz eine große Weihnachtskugel mit dem Wunsch „Wir wollen das Conti bleibt!“ gehängt. Wie das Aktionsbündnis mitteilt, soll der Baum auch ein Ort der Solidarität sein: „Ein Ort für Sorgen, Wünsche und Forderungen: Wir bleiben hier – wir kämpfen hier.“ Das Aktionsbündnis lädt alle Babenhäuser und auch die Conti-Beschäftigten zum Beteiligen ein. Die Wünsche, Hoffnungen, Sorgen und Forderungen könnten so sichtbar werden. Einfach das Anliegen auf eine Karte schreiben und mit Schnur oder Draht am Baum befestigen.

Quelle: op-online.de