Arbeiter-Protest in Regensburg: 60 Prozent Lohn fehlen offenbar

Der Streik von Bauarbeitern auf einer Regensburger Baustelle hatte mäßigen Erfolg. Wegen nicht gezahlter Löhne hatten Arbeiter zwei Kräne auf einer Baustelle besetzt. Laut einer Beauftragten fehlen immer noch 60 Prozent der Löhne.

Der Fall der Bauarbeiter, die in diesem Monat schon zwei Mal wegen ausbleibender Löhne protestiert haben, ist noch immer nicht ausgestanden. Offenbar sind immer noch 60 Prozent der ausstehenden Löhne nicht ausgezahlt. Das hat Marie Bauer vom Netztwerk Faire Integration dem BR auf eine Anfrage hin mitgeteilt. Täglich kämen neue Erkenntnisse hinzu. Weil mehrere Subunternehmer beteiligt sind, sei der Fall besonders intransparent.

Netzwerk Faire Integration soll Lohn einfordern

Derzeit prüfe sie die Arbeitszeitlisten der ägyptischen Bauarbeiter einer italienischen Firma, sagt Bauer. Die Mitarbeiterin der gewerkschaftsnahen Organisation ist nach eigenen Angaben beauftragt, die Forderung für die Arbeiter geltend zu machen. Nach abgeschlossener Prüfung werde sie sich mit der Forderung direkt an den Bauträger wenden. Auch wenn mehrere italienische Subunternehmer beteiligt sind, hafte der Bauträger grundsätzlich als Generalunternehmer für die Netto-Löhne der Arbeiter, so Bauer. Sollte dieser Schritt keinen Erfolg haben, sei auch eine Klage denkbar, sagte Bauer.

Arbeiter besetzten Bau-Kräne

Am 5. August hatten mehrere Bauarbeiter einer italienischen Firma zwei Kräne auf einer Baustelle in Regensburg besetzt. Mit der Aktion machten sie erstmals darauf aufmerksam, dass ihnen nach eigenen Angaben in den beiden Monaten davor kein Lohn gezahlt worden sei. Insgesamt hatten sich etwa 25 Arbeiter an der friedlichen Aktion beteiligt. Anschließend kam es zu einer zweiten Kundgebung.

Quelle: Bayerischer Rundfunk