In den vergangenen Tagen haben wir in Kooperation mit den Kolleg:innen des Solidaritätsnetzwerk LKW-Fahrer:innen auf Rastplätzen besucht. Viele mussten dort die Weihnachtszeit verbingen und konnten nicht bei ihren Familien sein. Neben einer kleinen leckeren Aufmerksamkeit zu Weihnachten haben wir ihnen auch unsere Betriebskampf-Erklärung übergeben und sind mit ihnen ins Gespräch gekommen. Initiiert wurde die Aktion von der Roten Jugend Schwaben. Hier zu ihrem Bericht:
Hier die Berichte und Bilder aus Köln und Leipzig:
Köln:
Weihnachten auf dem Rastplatz? Für viele LKW-Fahrer:innen ist das die harte Realität. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, waren wir heute am Autohof Eifeltor. Dort haben wir Snacks, Obst und das Positionspapier “Was fordern wir als LKW-Fahrer:innen?” von Betriebskampf auf Deutsch und Englisch verteilt. Von den Fahrer:innen bekamen wir ausschließlich positive Rückmeldungen und konnten gute Gespräche führen.
Die festsitzenden Fahrer:innen kommen überwiegend aus Osteuropa und werden für einen Hungerlohn kreuz und quer durch Europa gehetzt und praktisch in ihrer kleinen Kabine gefangen gehalten. Schlechte Sanitäranlagen und eine mangelnde ÖPNV-Anbindung machen den Aufenthalt an vielen Raststätten zusätzlich schwer. Dass diese Menschen die Weihnachtstage weit weg von ihren Familien in ihrem LKW verbringen müssen, ist dabei der absolute Gipfel.
Was kann getan werden, um diese Situation zu verbessern? Die LKW-Fahrer:innen in ganz Europa müssen sich zusammenschließen und organisiert für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen! Dabei muss es um einen europaweiten Mindestlohn, eine Verringerung der Arbeitsintensität sowie eine respektvolle Arbeitsumgebung gehen. Zudem müssen wir eine grundlegend andere Verkehrspolitik fordern, die die Umwelt entlastet und den Fahrer:innen das Leben leichter macht.
Leipzig:
„TV gucken, Handy lesen und nach Hause telefonieren“, das waren heute die meisten Antworten der LKW-Fahrer:innen auf die Frage, wie sie sich die trostlose Weihnachtszeit auf den Raststätten vertreiben. Viele von den Fahrern wären auch gerne mal nach Leipzig gefahren. Doch es gibt schlicht keine Anbindung an den ÖPNV. So verbrachten die meisten Fernfahrer:innen die zwei Tage mit ihrem Kollegen im Fahrerhaus.
Obwohl wir unsere Flyer sprachlich an die Kennzeichen der LKWs angepasst haben, fehlte eine Sprache: russisch. Das Lohndumping im Transportgewerbe geht auf den Rücken der Arbeiter:innen. Während Unternehmen auf die günstigen Speditionen aus Osteuropa zurückgreifen, greifen diese Speditionen auf Fahrer:innen aus der Ukraine und Russland zurück.
Zusammen mit @frauenkollektiv waren wir mit dem Positionspapier vom @Betriebskampf1 am #Leipziger|er #Güterverkehrszentrum unterwegs.
📌 europaweiter Mindestlohn!
📌 Verringerung der Arbeitsintensität! Respektvolle Arbeitsumgebung!
📌 Grundlegend andere Verkehrspolitik! pic.twitter.com/uktATyyBdI— Solidaritätsnetzwerk Leipzig (@solinetzleipzig) December 26, 2022
Initiiert wur