Railmaint droht Arbeitskampf

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Wie die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Donnerstag mitteilte, laufen seit Juli dieses Jahres die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag – die aus Sicht der Gewerkschaft inzwischen ins Stocken geraten sind. Deswegen will Torsten Falke, Bezirksleiter der Augsburger Industriegewerkschaft, die Mitglieder befragen, ob ein Scheitern der Verhandlungen erklärt werden soll. Danach könnte die Gewerkschaft mit den Vorbereitungen von Arbeitskampfmaßnahmen in dem Eisenbahnwaggon-Reparaturwerk beginnen. Vom Unternehmen war am Donnerstag niemand zu erreichen.

Die IG BCE schreibt, dass der Arbeitgeber über mehrere Verhandlungsrunden hinweg kein Angebot unterbreitet habe. Ende Oktober sei dann ein Angebot gekommen – das die Gewerkschaft als „provokativ“ bezeichnet. Es habe zur Frustration der Mitarbeiter geführt. Die IG BCE fordert mit Verweis auf die aus ihrer Sicht stabile und gute wirtschaftliche Lage des Werks in Oberhausen sechs Prozent Tariferhöhung oder eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von derzeit 40 Stunden pro Woche. Laut Gewerkschaft schlug Railmaint-Geschäftsführer Axel Folchert eine Tarifvereinbarung über eine fünfjährige Laufzeit vor. Insgesamt soll es in einem Gesamtvolumen von zwei bis vier Prozent in geringen Dosierungen von einem Prozent ab 2022 Entgelterhöhungen geben.

Besonders kritisch sieht die Gewerkschaft dabei eine vorgesehene Arbeitszeitverkürzung um je 15 Minuten pro Woche für die Jahre 2021 und 2022. Kompensiert werden sollten die Kosten durch die Reduzierung der Altersfreizeiten, die sich aktuell auf 2,5 Stunden pro Woche ab dem 57. Lebensjahr belaufen.

Der Betriebsrat berichtet laut Gewerkschaft von zusätzlichen Konflikten. Der Arbeitgeber habe ohne Zustimmung des Betriebsrates und der Gewerkschaft den Lohnzahlungszeitpunkt um mindestens eine Woche verschoben. Dazu sollen aktuell Klagen vor dem Arbeitsgericht laufen.

In dem Railmaint-Werk im Industriegebiet Oberhausen direkt an der B16 werden Güterwagen instand gehalten und gesetzt. Dazu können dort auch Kesselwagen gereinigt werden.

Quelle: Donaukurier